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Gehörschäden:

Wir begehen akustische Umweltverschmutzung!

„Hörst du schlecht?“ – Diese Frage stellt manche Mutter entnervt ihrem Kind, weil es scheinbar gar nicht auf Anweisungen reagiert. Angesichts der drastisch angestiegenen Lärmbelästigungen in unserer Gesellschaft und den resultierenden Gehörschäden hat diese Frage aber immer öfter ernsthafte Berechtigung.

Gehörschäden durch ständige LärmbelastungWaren früher meist einzelne heftige Schallereignisse wie laute Knalle oder Explosionen für Gehörschäden verantwortlich, so ist es heute oft die Dauerbeschallung mit lautem Lärmpegel, die für schleichende Abnahme des Hörvermögens sorgt.

Einmal geschädigt – immer geschädigt

In unserem Innenohr befinden sich viele Haarzellen mit winzigen Härchen darauf. Auf großen Lärm reagieren diese Zellen durch Verengung ihrer Blutgefäße, resultierend daraus kommt es zu einer schlechten Sauerstoffversorgung und die Härchen sinken zusammen oder verkleben.

Nun können sie akustische Schwingungen, die sie empfangen, nicht mehr als Reiz weiterleiten. Eine Zelle, die einmal betroffen ist, kann sich nicht mehr erholen; der Schaden ist also irreparabel und summiert sich über die Zeit.

Wir leben und arbeiten laut

Wenn wir uns einmal bewusst in unserer Umgebung umschauen und nach Lärmquellen suchen, so fallen natürlich sofort Lärmquellen wie Großbaustellen, Flugzeug- oder PKW-Lärm oder die Geräuschkulisse in der produzierenden Industrie ein.

Tatsächlich überschreiten die Lärmpegel von Schlagbohrer, Fräsmaschine oder Flugzeugstart den Wert, der noch als unbedenklich gilt um ein Vielfaches. Wer in der Stadt an einer Durchgangsstraße wohnt, braucht eine Klimaanlage, weil er die Fenster nicht öffnen kann, wenn er sich unterhalten will.

In Großraumbüros herrscht eine Geräuschkulisse wie in einer Abflughalle. Im beruflichen Bereich oder hinsichtlich des Verkehrs gibt es gesetzliche Bestimmungen, die mit ihren Richtlinien Schutzmaßnahmen und die Dauer der zumutbaren Belastung regeln. Oft genug werden sie leider nicht eingehalten oder sind nicht ausreichend.

Hohe Lärmbelastung im FreizeitparkViel gefährlicher, weil oft nicht einzuschätzen und schwer zu steuern, ist die schleichende Umweltverschmutzung durch Lärm. Gerade im Freizeitbereich setzen wir uns selbst schädigenden Einflüssen aus.

Wir amüsieren uns zu laut

Schauen wir einmal hin: Kaum ein Jugendlicher, der nicht der Dauerberieselung mit Musik durch einen Stöpsel im Ohr ausgesetzt ist, kaum ein Partygast, der sein Gehör vor der Diskomucke mit Watte im Ohr schützt. Freizeitspaß muss hörbar sein, könnte man meinen.

Kinderspielzeuge machen nicht nur Geräusche, sie machen laute Geräusche. Die Musik im Kino ist so laut, dass man die Vibrationen der Sessel körperlich spürt (übrigens sind die Dezibelstärken hier Forderungen der Verleihfirmen!).

Beim Rockkonzert sind professionelle, teure Ohrenstöpsel Grundausstattung jedes Besuchers (könnte man nicht einfach stattdessen die Regler runterdrehen?). In Freizeitparks jaulen Sirenen mit den schreienden Fahrgästen um die Wette.

Unsere Gesellschaft ist dabei, die Umwelt nicht nur mit Kernenergie, Umweltgiften und Schädigung der Ozonschicht zu zerstören, sondern sich selbst durch den Lärm gleich mit dazu!

Weiterführende Links zum Thema:

Gesundheitsamt: Lärm
http://www.gesundheitsamt.de/alle/umwelt/physik/schall/index.htm

Gehörschäden durch Lärmbelastungen in der Freizeit
PDF:

DGK: Alles zum Thema Hören
http://dgk.de/gesundheit/hoeren.html

LÄRMPEGEL SCHALLPEGEL TABELLE
http://www.hug-technik.com/inhalt/ta/schallpegel_laermpegel.html

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