Der Rechner (Trojaner, Virus) benimmt sich merkwürdig, hängt sich ständig auf, Programme stürzen ab, Dateien verschwinden. Der Gedanke der meisten Nutzer: Hoffentlich habe ich mir keinen Virus gefangen. Doch ob Wurm, Virus oder Trojaner – es gibt einfache Vorsichtsmaßnahmen, mit denen man seinen Rechner vor einer Infektion schützen kann.
Windows-Nutzer müssen sicherlich am meisten aufpassen. Mit einem Marktanteil von über 90% bietet Windows das viel versprechendste Ziel für Programmierer von schädlichen Programmen. Aber auch bei Mac OsX und Linux gilt: Der größte Schädling sitzt meist nicht im Hauptspeicher, sondern vor dem Rechner. Mangelndes Sicherheitsbewusstsein und Fehlbedienungen führen viel häufiger zu Datenverlust als andere Ursachen.
Doch zurück zum Virus. Wie sein biologisches Vorbild verbreitet sich ein Virus, indem er einen Wirt infiziert. In der Regel ist dies ein Programm, das bei der Ausführung das Virus verbreitet. Der Begriff Virus wird heute zwar als Synonym für schädliche Programme benutzt, aber eigentlich spielen Viren heute kaum noch eine Rolle. Sie sind von Würmern und Trojanischen Pferden abgelöst worden, die auf ganz anderen Konzepten basieren.
Würmer brauchen keinen Anwender mehr, um sich zu verbreiten. Sie versuchen aktiv neue Systeme zu infizieren, zum Beispiel indem sie sich per Mail an jeden Anwender im Outlook-Adressbuch verschicken ohne dass der Anwender mit dem infizierten System davon auch nur etwas mitbekommt.
Trojanische Pferde oder kurz Trojaner sind eigentlich nur Programme, die neben ihrer offiziellen Funktion noch eine zweite, heimliche Funktion erfüllen. Ein von einem Virus oder Wurm infiziertes Programm wäre also demnach ein Trojaner. In der Regel werden Trojaner dazu benutzt, auf dem Rechner unbemerkt ein Programm zu installieren, dass Passwörter ausspioniert und weiterleitet oder unerwünschte Werbeseiten aus dem Internet einblendet, zu bestimmten Internetseiten umleitet oder es ermöglicht den Rechner aus dem Internet fernzusteuern.
Auch ohne Virenschutzprogramm kann der Anwender eine Menge unternehmen, um seinen Rechner zu schützen. So ist es immer eine gute Idee, ohne Administratorrechte zu arbeiten. Da hat schädliche Software jeder Art kaum eine Chance, großen Schaden anzurichten, da keine Systemdateien infiziert werden können. Auch Live-Systeme wie Knoppix oder Ubuntu, die von einer CD gestartet werden, bieten ausgezeichneten Schutz, wenn keine Dateien auf die Festplatte geschrieben werden.
Vor allem sollte man ein paar einfache Regeln beherzigen:
- niemals unbekannte Programme ausführen, ohne sie vorher mit einem Virenscanner zu überprüfen. Auch scheinbar harmlose Dateien wie Bilder oder PDF-Dateien können schädlichen Code enthalten.
- das Betriebssystem immer auf dem neuesten Stand halten, Sicherheits-Updates und -Patches so schnell wie möglich installieren, um bekannt gewordene Sicherheitslücken zu schließen.
- Dateien aus dem Internet nicht automatisch ausführen lassen.
- Keine Programme unbekannter oder unseriöser Herkunft benutzen.
- Eventuell Alternativen zu Standardsoftware verwenden. Internet Explorer und Outlook mit ihrer hohen Verbreitung sind besonders attraktive Ziele. Open Source Programme wie Firefox oder Thunderbird sind für den Anwender interessante Alternativen mit hohem Sicherheitsstandard.
Wenn dann noch aktuelle Virenscanner und Firewalls eingesetzt werden, braucht man sich nicht allzu viele Sorgen über ein merkwürdiges Verhalten des Rechners zu machen. Wahrscheinlich liegt es weniger an einem Virus oder Wurm als vielmehr daran, dass man als Anwender mal wieder eine falsche Tastenkombination gedrückt hat.
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Der beste Virenschutz derzeit: Linux verwenden. Das ist nicht nur sicherer, sondern es macht sich aufgrund der noch recht geringen Verbreitung praktisch niemand die Mühe, Schadsoftware dafür zu schreiben.