Schlapp aber fordernd: Slacklining, das Balancieren auf einem mehr oder weniger durchhängenden, elastischen Band, ist eine neue Sportart, die körperliche Koordination und Gleichgewichtssinn deutlich fordert – und dadurch fördert.
Slacken oder Slacklining ist mit dem Seiltanzen eng verwandt. Allerdings balanciert man hier nicht auf einem straff gespannten (Hoch-)Seil, sondern auf einem Schlauchband oder Gurtband, auch Slackline genannt. Dieses Band wird zwischen zwei Befestigungspunkten aufgespannt. Die Slackline dehnt sich aus, wenn man darauf steigt, hängt also durch und bewegt sich. Deshalb braucht man für das Slacking ein gutes Gleichgewichtsgefühl.
Das gute Zusammenspiel von Koordination, Konzentration und Balance sind für diesen Sport außerordentlich wichtig. Da man diese Fähigkeiten auch bei anderen Sportarten benötigt, ist Slacklining bestens als ein Zusatztraining für andere Disziplinen geeignet, wie etwa Voltigieren, Reiten, Skifahren oder Kampfsport.
Slacken ist eine verhältnismäßig junge Sportart. Entstanden ist sie in den USA: Kletterer vertrieben sich während Ruhepausen und Regentagen im Yosemite-Nationalpark die Zeit mit dem Balancieren auf Absperrketten von Parkplätzen.
Als Pioniere des Slacking gelten Adam Grosowsky und Jeff Ellington. Sie benutzten als erste zum Slacken ihr eigenes Kletterzubehör. Die neue Sportart verbreitete sich schnell innerhalb des Klettersports, und ab 2000 fand der Sport auch in Europa viele Anhänger, die sonst nichts mit Klettern zu tun haben, gefördert durch den Extremkletterer und Fotografen Heinz Zak.
Slacking-Ausrüstung – was braucht man fürs Slacken?
Um Slacking einmal auszuprobieren, benötigt man nicht sehr viel Material. Wichtig ist vor allem die so genannte Slackline. Normalerweise wird hierfür ein Schlauchband mit einer Breite von 25 mm verwendet. Im Handel werden aber auch Bänder mit 30, 35 oder 50 mm Breite angeboten.
Ein breiteres Band hat eine höhere Bruchlast und eine geringe Dehnbarkeit. Der Vorteil: auf dem festeren Band kann man leichter das Gleichgewicht halten als auf einer dünneren Slackline erleichtert wird. Das Schlauchband kann sehr hart gespannt werden und hängt folglich nicht oder kaum durch. Bei breiteren Bändern kann man sich besser aus dem Sprunggelenk stabilisieren.
Wichtig ist eine ausreichende Dehnung des Bandes. Bei einer Länge von bis zu 30 Meter bevorzugen Experten elastische Bänder. Sie ermöglichen weichere Bewegungen. Bei Bändern ab 30 Meter werden meist Flachbänder mit geringerer Dehnbarkeit eingesetzt. Sie lassen sich problemlos ohne große Kraftanstrengung spannen.
Die Slackline spannen: Die Line wird an zwei gleich hohen Fixpunkten, wie beispielsweise Bäumen, Felsen oder auch Geländern, befestigt. Zum Schutz der Bäume verwendet man Fußmatten oder ähnliches Material, das zwischen Baum und Seil Schutz vor Reibung bietet.
An einem Ende wird die Line mit einem Schraubkarabiner fixiert, am anderen mit Flaschenzug oder Spanngurt-Ratsche. Die Balance beim Slacken wird vornehmlich durch die Beine gehalten. Leichte seitliche Schwingbewegungen stellen das Gleichgewicht her.
Beim Slacklining kann man mehrere Arten unterscheiden. Am häufigsten durchgeführt wird das Trick- oder Lowlining, das sich auch vor allem für Anfänger eignet, weil die Verletzungsgefahr geringer ist. Das Seil wird dafür in Knie- bis Hüfthöhe über dem Boden gespannt. Als Untergrund eignen sich weiche Geländeformen wie Sand oder Gras oder auch Matten.
Das Rodeo- bzw. Freestyle-Lining wird auf nicht so fest gespannten Lines durchgeführt. Diese Möglichkeit des Slackens kann als Vorbereitung für das Longlining genutzt werden. Beim Longlining werden, wie das englische Wort andeutet, sehr lange Seile verwendet.
Bei dem Highlining werden die Seile deutlich über dem Boden befestigt – von einigen Metern bis zu 100 Metern Höhe. Dagegen erfolgt das Spannen der Lines beim Waterlining über Wasser.
Weiterführender Link zum Thema:
Die Entwicklung des Slacklinens
http://www.landcruising-slacklines.de/de/wissen/geschichte
© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten
Schraubkarabiner und ähnliches Material sollte beim Slacken nicht verwendet werden.
Die können den Dauerbelastungen nicht Standhalten
Und immer daran denken, einen Baumschutz zu verwenden 🙂