Mit dem kreativen Schreiben genug Geld zu verdienen um davon leben zu können, dürfte der Traum vieler Hobby-Autoren sein und der Weg dorthin ist zwar beschwerlich, aber sicher nicht unmöglich. Doch gerade wenn es um das Schreiben neben dem existenzsichernden „Brot-Job“ geht, ist es nicht immer einfach die Kreativität auf Knopfdruck hervor zu kitzeln, gerade dann nicht, wenn im Nebenzimmer der Ehepartner vielleicht schon auf einen gemütlichen, gemeinsamen Abend wartet oder die Arbeit des nächsten Tages bereits im Kopf herumspukt. Die Folge ist dann meistens, dass der Schreibende voller Zuversicht beginnt in die Tasten zu hauen, kurz stockt und dann merkt, dass gar nichts mehr geht. Die Formulierungen werden schlechter, die Ideen immer weniger, dafür machen sich Frust und Druck breit, denn das eigene Werk soll ja endlich fertig werden. Der Tatendrang wurde allerdings durch eine Schreibblockade regelrecht ausgebremst. Mit folgenden Tipps können Sie beim Schreiben aber wieder richtig Gas geben.
Nicht denken, einfach schreiben
Selbst die größten Autoren gegenwärtiger und längst vergangener Tage berichten und berichteten immer wieder von Blockaden, die das Schreiben behindern oder zeitweise sogar unmöglich machen. Befindet man sich erst einmal an einem kreativen Tiefpunkt, so stellen sich bei vielen Autoren Verhaltensmuster ein, die dabei helfen sollen, sich um das Schreiben zu drücken. Bevor der erste Satz auf das Papier gebracht wird, werden ganz andere, belanglose Dinge plötzlich so wichtig, dass diese den unbedingten Vorzug erhalten müssen. Schreiben kann man dann hinterher, irgendwann später. Das kann man natürlich, sollte man aber nicht. Viel lieber sollte man sich den lapidaren Rat „einfach zu schreiben“ zu Herzen nehmen und versuchen den kleinen Kritiker im Kopf zu verbannen – vorübergehend jedenfalls. Denn dieser kleine Kritiker ist es in den meisten Fällen, der den Autoren das Leben zur Hölle macht. Er reagiert übertrieben hart auf jedes geschriebene Wort und möchte jeden Satz schon in ausgereifter Perfektion auf dem Bildschirm sehen, noch während er im Entstehen ist. Jeder Autor hat diesen kleinen Kritiker, jeder kennt ihn und jeder hasst ihn. Lassen Sie sich von diesem Frechdachs aber nicht beeindrucken, sondern zeigen Sie ihm von Beginn an die rote Karte. Schreiben Sie mit dem Herzen und lassen Grammatik, Orthographie, inhaltliche Ungereimtheiten und Logikfehler einfach außer Acht, nur schreiben Sie. Lassen Sie die Buchstaben einfach fließen und scheren sich einen Dreck um deren Form, schreiben Sie schlecht. Niemand sieht das, niemand liest das, aber die Kreativität hat ihren freien Lauf. Im Anschluss, wenn Sie ihr Tagesziel, Wochenziel oder auch die Vollendung des gesamten Werkes erreicht haben, dürfen Sie den kleinen Kritiker wieder hervorholen. Bei der Überarbeitung muss er nämlich die Kontrolle des Geschehens wieder übernehmen, Ihre Texte gründlich aufräumen und Ordnung herstellen. Doch während der Schreibphase hat dieser fiese Kerl absolut nichts zu melden.
Stress ist der natürliche Feind der Kreativität
Stress ist ein echter Kreativitätskiller und sollte beim Schreiben möglichst vermieden werden. Ist der Kopf voll, die Aufgabenliste lang oder ist ein zu großer Zeitdruck vorhanden, war es das meistens mit der Kreativität. Natürlich gibt es auch Autoren, die gerade diesen Druck brauchen, um voran zu kommen, in vielen Fällen dürfte ein zu hoher Druck aber eine richtige Bremse für den Schreibfluss bedeuten. Besonders wenn Sie keine Abgabetermine oder sonstigen Verpflichtungen einhalten müssen, sollten Sie sich für das Schreiben Zeit nehmen und es im besten Falle als beruhigenden Pol betrachten. Schaffen Sie sich ein gemütliches, angenehmes Umfeld und nehmen dann ein entspannendes Bad in Worten, die nach Rosen duften. Wenn Ihnen die Umschreibung zu blumig ist, dürfen Sie das Schreiben natürlich auch gerne mit einem relaxten Sonnenbad am Strand vergleichen, nur sorgen Sie dafür, dass Sie sich wohl fühlen und das Tippen nicht auf Zwang erledigen. Denn wenn Sie gedanklich immer nur „müssen“, dann haben Sie am Ende des Tages eine lange Liste mit Dingen, die getan werden „müssten“, aber unerledigt geblieben sind. Ist der Kopf frei, dann schreibt es sich fast wie von alleine.
War das schon alles?
Leider gibt es noch viele weitere Wege in die Schreibblockade und mindestens genauso viele Tipps und Ratschläge, die wieder hinausführen sollen. Der kleine Kritiker und Stress sind dabei die wenigen Faktoren, von denen mit Sicherheit schon jeder Autor betroffen war und womit Schreiber-Neulinge mit hoher Wahrscheinlichkeit auch schnell konfrontiert werden. Auch wenn derartige Blockaden kurzfristig besonders negativ in Erscheinung treten, lassen sie sich längerfristig ganz gut im Zaum halten. Individuelle Auslöser für Schreibblockaden können hingegen sehr viel hartnäckiger sein und ein allgemeingültiges Patentrezept dagegen gibt es nicht. Wichtig ist in jedem Falle aber, den Ursachen der Blockade auf den Grund zu gehen und sie zügig auszuschalten oder sollte dies nicht möglich sein, sie zumindest weitestgehend zu vermeiden. Aber ganz gleich, welchen Ursprunges Ihre Schreibblockade entstammt, sollten Sie sich niemals davon entmutigen lassen und sich zu sehr mit der Blockade selbst beschäftigen. Konzentrieren Sie sich nämlich zu stark auf die Schreibblockade, geben Sie dieser nur einen Nährboden, um zu wachsen. Sicherlich können Ratgeber eine Hilfe sein um wieder in Schwung zu kommen, aber oftmals helfen sie nur dabei sich noch mehr auf das Problem zu konzentrieren, anstatt es gleich aktiv anzugehen. Manchmal können ein kurzer Spaziergang oder ein Gespräch mit Freunden schon wahre Wunder bewirken. Ist der Kopf dann ein wenig freier, können Sie wieder beim ersten Punkt mit dem „einfach schreiben“ beginnen.
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