Ihre überwältigende Schönheit macht sie zu gern gesehenen visuellen Oasen im ansonsten tristen Stadtbild. Doch die betörende Farben- und Blütenpracht hat gefährliche Tücken, die besonders neugierigen und experimentierfreudigen kleinen Entdeckern zum bedrohlichen Verhängnis werden können. Die Rede ist von Giftpflanzen, die in Parks, an Uferpromenaden und in Gärten wachsen. Wenn sich die Kinder da mal in einem unbeobachteten Moment eine Blüte, eine Beere oder ein Blatt in den Mund stecken, dann ist der rasche Ruf nach dem Rettungsdienst oft die traurige Konsequenz. Und wenn die herbeieilenden Helfer dann nicht wissen, von welcher verbotenen Frucht der kleine Patient genascht hat, verstreicht wertvolle Zeit, bis die richtige Therapie Linderung bringen kann. Da wäre es wirklich besser, wenn eine sorgfältige Vorbeugung es gar nicht erst zu so einer prekären Situation kommenließe. Im Idealfall sollten Eltern und ihre Kinder die gefährlichen Pflanzen ganz genau kennen, und aufgrund dieses sattelfesten Fachwissens bedrohliche Giftpflanzen sorgsam meiden. Doch auf welche blühenden Giftschränke muss man in der Stadt gefasst sein?
Riesen-Bärenklau (Herkuleskraut)
Im Jahr 2008 wurde diese Pflanze zur „Giftpflanze des Jahres“ gekürt. Wer sie im strahlenden Sommersonnenschein unbedarft anfasst, muss mit quälender Quaddelbildung sowie mit einer verbrennungsähnlichen Hautreaktion (Photodermatitis) rechnen. Selbst gestandene Gärtner und Botaniker tragen Schutzkleidung, wenn sie den „Herkulesstauden“ an die Wurzel wollen. Hier sind also höchste Vorsicht und ein respektvoller Sicherheitsabstand unverzichtbar.
Fingerhut
Offizielle „Giftpflanze des Jahres“ 2007. So prachtvoll der Blütenstand des Fingerhuts anzuschauen ist, so tödlich kann der leichtsinnige Kontakt sein. Denn hier reicht schon der mehr oder weniger absichtsvolle Verzehr von zwei Blättchen, um jede Hilfe des Giftnotrufs zu spät kommen zu lassen. Also: Nur kucken, nicht anfassen. Und schon gar nicht reinbeißen.
Oleander
Dieser heimtückische Prachtblüher hat von seinem ursprünglich mediterranen Stützpunkt aus inzwischen auch in unseren Gefilden seinen gärtnerischen Siegeszug angetreten. Solange man sich lediglich an den betörenden Farben der Oleanderblüten optisch berauscht, ist alles in Ordnung. Doch kommt man dem Oleander zu nahe, dann wehrt er sich mit einer Substanz, die den Herzrhythmus stören und die Atemmuskulatur lähmen kann. Eine buchstäblich tödliche Schönheit.
Rhododendron
Seine blassrosafarbigen Blüten lassen ihn unschuldig und harmlos wirken. Doch der allseits beliebte Rhododendron hat es phytopharmakologisch faustdick hinter den Ohren. Wer sich nur wenige Blütenblätter in den Mund steckt, bezahlt bald mit ebenso schmerzhaften wie unwiderstehlichen Brechreiz erzeugenden Folgen. Und wenn dann noch der Blutdruck in den Keller rast, hat man endgültig auf die ganz harte Tour gelernt, dass Rhododendron ausschließlich das Auge erfreuen möchte.
Eibe
Die leuchtend roten Früchte dieses häufig in Zoos und Parkanlagen zu findenden Baumes üben eine fast schon magische Anziehungskraft auf Kinder aus. Was einen so farbenfroh anlacht, muss doch gut schmecken und gesund sein, oder? Nein, das tut es leider nicht. Schon zwei dieser knallroten Kügelchen können nämlich den Verdauungsapparat gnadenlos auf den Kopf stellen, die Mundhöhle in einen Wüstenplaneten verwandeln, und die Atmung lähmen.
Auch wenn man es nicht meinen sollte: Diese ausgesprochen gefährlichen Giftpflanzen gehören fast überall zum gepflegten städtischen Garten- und Landschaftsbau. Da sind verantwortungsvolle und vorsorgende Eltern gut beraten, auf pädagogische Prophylaxe zu setzen.
Weiterführende Links zum Thema:
Wikipedia: Liste giftiger Pflanzen
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_giftiger_Pflanzen
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