Welchen Wert möchte man der Natur zugestehen? Auf den ersten Blick eine schier unlösbare Frage. Oder? Denn: Was wären wir ohne die Natur? Was, wenn wir die Ökosysteme weiterhin so ausbeuten, dass sie vollends aus dem Gleichgewicht geraten und wir den Launen der Natur bald schutzlos ausgeliefert sind?
Die Antwort kann folgerichtig nur lauten: Die Natur ist unbezahlbar. Und diese Ansicht ist erstaunlicherweise nicht nur in der Parteizentrale der Grünen vertreten, sondern findet sich immer öfter auch in den Vorstandsetagen großer Konzerne.
Nicht ganz unschuldig daran ist die Kampagne für nachhaltiges Biodiversitätsmanagement unter Federführung des Global Nature Fund, die sich dafür einsetzt, die biologische Vielfalt der Ökosysteme zu erhalten.
Biodiversitätsverlust – die Firma gewinnt und die Umwelt verliert
Branchenübergreifend gibt es nur wenige Unternehmen, die nicht auf irgendeine Art und Weise von der Natur profitieren. Sei es durch direkte Nutzung wie beispielsweise in der Fischerei oder der Forstwirtschaft oder durch indirektes Nutzung, bei der Zulieferer zwischengeschaltet werden.
Bislang schlossen sich gewinnorientiertes und nachhaltiges Handeln allerdings scheinbar völlig aus. Ohne Rücksicht auf Verluste wurde Raubbau an der Natur betrieben und der Umweltschutz als Phantasterei der Alt-68er belächelt. Die Folge: Eine Zerstörung vieler empfindlicher Ökosysteme in den letzten Jahrzehnten.
Alleine bei den Wäldern, die vernichtet wurden, beläuft sich der Biodiversitätsverlust auf unglaubliche 4,5 Millionen Dollar in nur einem Jahr. Höchste Zeit also, es in leicht abgewandelter Form mit John F. Kennedy zu sagen: Frage nicht, was die Natur für dich tun kann, sondern was du für die Natur tun kannst.
Biodiversitätscheck – neue Wege aufzeigen
Der Europäischen Business & Biodiversity Kampagne gelang es, einige namhafte Unternehmen für das Projekt zu begeistern. Am Anfang steht der Biodiversitätscheck, in dessen Rahmen den Firmen Wege aufgezeigt werden, mit denen sie ihre Produktionsprozesse und die Produkte selbst so verändern können, dass für mehr Nachhaltigkeit gesorgt ist.
Die Unternehmen werden auf Herz und Nieren geprüft, um eventuelle Schwachstellen aufzudecken, zugleich wird aufgezeigt, wie es in Zukunft besser und effektiver laufen kann. Die Teilnahme am Biodiversitätscheck wird mit einem Zertifikat der Umweltmanagementsysteme EMAS oder ISO 14.001 belegt und ist zugleich Zeichen dafür, dass sich das Unternehmen für nachhaltiges Biodiversitätsmanagement entschieden hat.
Und das ist zweifelsohne ein Schritt in die richtige Richtung, denn in unserem eigenen Interesse sollten wir dem Raubbau an der Natur schnellstens ein Ende setzen. Ob der Mensch nun die Krone der Schöpfung ist, darüber lässt sich’s trefflich streiten – nüchtern betrachtet ist er lediglich eine von 13 Millionen Arten, die sich die Erde miteinander teilen dürfen. Und keine dieser Arten hat das Recht, die Welt als ihre private Spielwiese zu betrachten.
Weiterführender Link und Informationen zum Thema „Biodiversität“:
Biodiversity – it’s your Business
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