Über 70% des menschlichen Körpers bestehen aus Wasser. Alleine daran lässt sich schon erkennen, wie wichtig Wasser für den Organismus ist. Doch nicht nur die Flüssigkeit, sondern auch die Mineralstoffe und Spurenelemente des Wassers bilden die Basis allen Lebens. Grund genug, den Quell des Lebens, den wir uns Tag für Tag zuführen, einmal genauer zu betrachten.
Wasser ist nicht gleich Wasser
Verschiedene Mineralwässer unterscheiden sich nicht nur in ihrer Bezeichnung, sondern auch tatsächlich in ihrer Qualität. Die Handelsbezeichnungen werden in vier Kategorien unterschieden.
Natürliches Mineralwasser
Natürliches Mineralwasser darf sich nur solches Trinkwasser nennen, das von Amtswegen die Lizenz dazu erhält. Denn Wasser ist das einzige Lebensmittel in Deutschland, das von einer Absegnung durch Behörden abhängig ist und strenge Richtlinien einzuhalten hat, die in der „Verordnung über natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser“ nachgelesen werden können. Unter anderem müssen bestimmte Werte für den Mineralstoffgehalt eingehalten werden, während die Werte für enthaltene Schadstoffe nicht überschritten werden dürfen. Bis auf die Enteisenung und den Zusatz von Kohlensäure, darf natürliches Mineralwasser nicht verändert werden und muss als Handelsbezeichnung den Namen der Quelle tragen, aus der das Wasser stammt.
Heilwasser
Das Heilwasser ist ein altes Naturheilmittel und genießt in Deutschland den Status eines Arzneimittels. Die Mineralstoffe und Spurenelemente sind im Heilwasser besonders hoch konzentriert und müssen die gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Heilwasser regen Magen, Darm, das Herz-Kreislauf-System, sowie die Funktionen des Stoffwechsels an.
Quellwasser
Im Gegensatz zum natürlichen Mineralwasser gelten für das Quellwasser geringere, gesetzliche Anforderungen. Es muss lediglich am Ort der Quelle abgefüllt werden und der Trinkwasserqualität, wie sie in den Wasserleitungen vorgeschrieben ist entsprechen. Auch die unveränderte Reinheit ist keine Pflicht und erfordert keine amtliche Anerkennung.
Tafelwasser
Tafelwasser gilt als Erfrischungsgetränk, ist an keine Vorgaben gebunden und darf Zusatzstoffe, wie Salze oder Meerwasser enthalten. Überwiegend handelt es sich beim Tafelwasser aber um gewöhnliches Leitungswasser aus den Versorgungsnetzwerken, das – wenn überhaupt – mit zusätzlichen Mineralstoffen angereichert wurde.
Die wichtigsten Mineralien im Trinkwasser
Natürliches Mineralwasser enthält viele lebenswichtige Mineralien und Spurenelemente. Hier sind die wichtigsten im Überblick.
Kalzium
Kalzium ist wichtig für den Aufbau von Knochen und Zähnen. Die empfohlene tägliche Verzehr-Menge beträgt etwa 900mg bis 1000mg für Jugendliche und Erwachsene. Bei zunehmendem Alter wird das Kalzium schlechter aufgenommen und es empfiehlt sich für Senioren ab 50 Jahren sogar die Aufnahme von 1200mg Kalzium täglich.
Magnesium
Magnesium ist an vielen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. Es aktiviert Enzyme und ist wichtig für die Muskeln. Des Weiteren wird dem Magnesium eine stressvermindernde und energiefördernde Wirkung zugesprochen. Schon ein leichter Magnesiummangel kann unter anderem Kopfschmerzen, Müdigkeit und Nervosität verursachen. Experten empfehlen einen täglichen Verzehr von 300mg.
Eisen
Eisen ist unter anderem für den Sauerstofftransport im Organismus und für die Speicherung von Sauerstoff in den Muskeln zuständig. Bei Männern liegt die empfohlene Tageszufuhr bei 10mg. Frauen im gebärfähigen Alter haben einen erhöhten Bedarf, der mit 15mg Eisen täglich gedeckt werden sollte, bei schwangeren Frauen sind es gar 30mg und bei stillenden 20mg.
Natrium
Natrium reguliert unter anderem den Wasserhaushalt ist in Form von positiv geladenen Natrium-Ionen an elektrischen Prozessen des Körpers beteiligt, zum Beispiel an der Weiterleitung von Signalen an Zellen. Die täglich empfohlene Zufuhr wird mit 0,55g angegeben. Als Hauptlieferant des Natriums gilt das Kochsalz, sodass es beim erwachsenen Menschen nur sehr selten zu einem Mangel kommen kann.
Chlorid
Chlorid bildet in Form von negativ geladenen Chlorid-Ionen unter anderem das Gegenstück zum Natrium. Auch ist das Chlorid Bestandteil der Magensäure und damit wichtig für die Verdauung. Die Zufuhr pro Tag sollte laut Experten etwa bei 1,5g liegen.
Jod
Jod ist maßgeblich an der Produktion von Schilddrüsenhormonen beteiligt die unter anderem den Fett-, Kohlehydrate- und Eiweißstoffwechsel beeinflussen. Auch bei der Regulierung der Herzfrequenz und der Körpertemperatur spielt Jod eine wichtige Rolle. Täglich sollten etwa 0,2mg Jod eingenommen werden. Besteht ein dauerhafter Jodmangel, kann es zu einer Vergrößerung der Schilddrüse, bis hin zur Kropfbildung kommen.
Kalium
Kalium aktiviert die Herzmuskulatur und ist für elektrische Prozesse in Muskeln und Nervenzellen von Bedeutung. Außerdem erhöht Kalium die Sauerstoffversorgung im Gehirn und fördert entsprechend das Denkvermögen. Für Erwachsene empfehlen Experten 2g Kalium pro Tag. Starkes Schwitzen, sowie Alkoholmissbrauch, Erbrechen und Durchfall können den Bedarf erhöhen.
Phosphat
Phosphor ist ein essentieller Baustein für den Zellstoffwechsel und für den Aufbau der Erbinformationen des Organismus. Es ist sowohl an der Verwertung, Umwandlung, als auch an der Speicherung der Energie beteiligt. In der Regel sollte die tägliche Phosphorzufuhr der Menge des zugeführten Kalziums entsprechen. Zu viel Phosphor verhindert nämlich die Verwertung des Kalziums. Die Nebenschilddrüse produziert daraufhin mehr Hormone, die ihrerseits Kalzium aus den Knochen lösen, um den Kalzium-Blutspiegel aufrecht zu erhalten. Auf dieser Tatsache beruht im Übrigen die Annahme, dass Cola durch seinen hohen Phosphatgehalt die Knochen auflösen würde.
6 häufige Fragen, rund um das Mineralwasser
Ist teures Wasser besser als billiges?
Der Preis alleine ist nicht entscheidend für die Qualität eines Mineralwassers. Die Produkte großer, namhafter Hersteller sind in der Regel zwar sehr mineralstoffreich und von guter Qualität, jedoch zahlt der Verbraucher hier neben dem Wasser auch für längere Transportwege und bundesweite Werbung. Ein günstigeres Regionalwasser kann dabei nur die Hälfte kosten und ebenso gute Qualität erreichen. In diesem Fall hilft der Blick auf das Etikett mit dem Auszug der Laborwerte deutlich mehr, als der reine Blick auf den Preis.
Wasser lieber mit oder ohne Kohlensäure?
Das hängt ganz vom persönlichen Geschmack ab. Zwar kann die Kohlensäure die Verdauung fördern und sich positiv auf die Durchblutung und das Nervensystem auswirken, aber unterm Strich ist stilles Wasser nicht weniger gesund.
Wie viel soll man am Tag trinken?
Der durchschnittliche Bedarf an Flüssigkeit beträgt mindestens eineinhalb Liter pro Tag. Für Kinder zwischen 2 und 6 Jahren sind bereits 700ml ausreichend, für Jugendliche ab 13 Jahren sollten es schon 1300ml pro Tag sein. Körperliche Anstrengungen und vermehrtes Schwitzen sollten durch eine noch höhere Flüssigkeitszufuhr ausgeglichen werden. Experten empfehlen die Menge über den Tag verteilt zu sich zu nehmen. Durst ist übrigens bereits ein Warnsignal des Körpers, dass er zu wenig Flüssigkeit zur Verfügung hat.
Ist Wasser aus Glasflaschen gesünder als aus Plastikflaschen?
Ja. Vor allem aus den günstigen PET-Plastikflaschen können sich vermehrt Inhaltsstoffe aus der Flasche lösen und das Wasser verunreinigen. Die Werte befinden sich zwar innerhalb des Toleranzbereiches, aber durch die krebserregende Wirkung des Kunststoffes sollte man die Plastikflaschen eher meiden. Massive Mehrwegflaschen aus Plastik sind durch hochwertigere Rohstoffe bei der Flaschenherstellung weniger von dem Problem betroffen, aber wer auf Nummer sicher gehen will, greift am besten zu den Flaschen aus Glas.
Soll man eher Mineralwasser trinken oder reicht das Wasser aus der Leitung?
Das Wasser in deutschen Leitungen ist von hoher Qualität und kann bedenkenlos getrunken werden. Allerdings ist das Leitungswasser an keine Vorschriften gebunden, sodass ein natürliches Mineralwasser deutlich mehr Mineralstoffe und Spurenelemente erhält. Des Weiteren ist Vorsicht bei älteren Gebäuden geboten. Auch wenn das Wasser sauber ist, sind es alte Leitungen nicht unbedingt. Wer Zweifel hat, greift auch hier besser zum Mineralwasser – besser schmecken wird es ohnehin.
Was war mit diesem Uran im Wasser?
Viele Mineralwässer und auch das Leitungswasser enthalten je nach Herkunftsort mehr oder weniger geringe Mengen an Uran. Ein großes Manko dabei ist, dass es für Mineralwasser bislang keine offiziellen Grenzwerte für den Urangehalt gibt. Ab 01. November 2011 darf deutsches Leitungswasser nicht mehr als 10 Mikrogramm Uran enthalten. Für Mineralwasser wurde leider noch kein Gesetz erlassen. Dir Verbraucherschützer von der „Food Watch“ machen schon lange auf diesen Missstand aufmerksam und bitten die Bürger in einer Aktion um Mithilfe. Mehr Informationen gibt es auf der Webseite der Organisation.
Weiterführende Links zum Thema „Mineralwasser“:
Bundesministerium der Justiz – Verordnung über Mineralwasser…
http://www.gesetze-im-internet.de/min_tafelwv/index.html
Uran im Wasser:
http://www.foodwatch.de/kampagnen__themen/mineralwasser/trinkwasser/index_ger.html
Mineralwasser – Einweg ist kein Weg
http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=96231;bernr=04;co=
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