Wenn es nach den Politikern und den Wächtern der deutschen Rentenkassen ginge, dann müsste jeder Arbeitnehmer bis zu seinem achtundneunzigsten Lebensjahr voll im Erwerbsleben stehen bleiben. Dagegen wäre bei bester Gesundheit und ungebrochener Leistungsmotivation und Schaffensfreude ja auch nichts einzuwenden. Doch der Arbeitsmarkt heißt an Alter gereifte Menschen nicht gerade mit offenen Armen willkommen. Tatsächlich sieht es meist so aus, dass man Jobsuchenden, die die 45 schon hinter sich gelassen haben, kaum jemals eine aktive Teilnahme an der Steigerung des Bruttosozialproduktes gestattet. Hier klafft ganz offensichtlich eine fatale Lücke zwischen wirtschaftlichem Wunsch und gnadenloser Wirklichkeit. Doch ist es für Arbeitswillige jenseits der 45 wirklich unmöglich, ihre Talente und Kompetenzen nachhaltig einzubringen? Und wo finden reife Persönlichkeiten auf der Suche nach einer neuen beruflichen Perspektive wegweisende und praxisorientierte Tipps?
Aus eigener Betroffenheit zu persönlicher Bestform
Roman Valent hat es am eigenen Leibe erlebt: Plötzlich gehört man als Anbieter der eigenen Arbeitskraft zum alten Eisen. Und muss es sich in der Folge hilflos bietenlassen, auf den Schrotthaufen hinter dem fünften Arbeitsmarkt gleich links hingeworfen zu werden. Allerdings bedeutet der harte Aufprall auf dem aberwitzigen Jugendwahn unserer Gesellschaft ja nicht zwangsläufig, dass man reglos auf der Alteisensammlung liegen bleiben und dort still vor sich hinrosten muss. Denn in jeder Krise steckt immer auch eine Chance. So hob Roman Valent den gesellschaftlichen Fehdehandschuh mit der Aufschrift „Mit 40 zu alt für den Arbeitsmarkt und mit 60 zu jung für die Pension“ voller Energie auf. Und begründete im Jahr 2002 zusammen mit Helmut Diesner die internette Initiative „Fundament – Generation45plus“. Was zunächst als aktive Selbsthilfegruppe mit stattlichen Mitgliederzahlen zu schönen Erfolgen führte – etwa 30 % der Betroffenen konnten wieder einen Einstieg ins Erwerbsleben finden – liefert heute als umfassendes Beratungsportal viele wertvolle Tipps und Tricks für junge Alte auf Arbeitssuche. Außerdem konnte Roman Valent eine neue Karriere als Erfolgsautor starten. Denn sein gesammelter Wissens- und Erfahrungsschatz hat als Buch sogar die Stadt Wien zu deutlichen Worten der öffentlichen Begeisterung animiert.
Mit welchen Pfunden können „Silverworker“ wuchern?
Wer in seinem Berufsleben schon vieles gesehen und noch mehr geleistet hat, kann auf eine kostbare Erfahrungssammlung verweisen, die den jungen Wilden aufgrund ihrer fehlenden Lenze nicht zur aktiven Verfügung stehen kann. Da sind die Möglichkeiten effektiver und effizienter Wertschöpfung nahezu unbegrenzt. Und wenn der schneidige Personalentscheider so weit noch gar nicht gedacht hat – dann liegt es bei dem „alten Hasen“, hier ein wenig mentale Entwicklungshilfe zu leisten. Denn mit dem bedarfsoptimierten Mitarbeiter-Mix aus jugendlichem Sturm, Drang und Elan einerseits und der Weisheit, Besonnenheit und Erfahrung des Älteren andererseits lässt sich jede betriebliche Herausforderung zielorientiert und intelligent meistern.
Die guten Jahre werden eben immer länger.
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