Was macht uns dankbar und zufrieden? Diese Frage beantworten viele Menschen in unmittelbarer Abhängigkeit davon, wie sich die aktuellen Lebensumstände darstellen. Während die mehr als bedauernswerten Opfer der Katastrophen in Japan schon darüber glücklich sind, dass ihnen trotz Tsunami, Erdbeben und Kernschmelze das nackte Leben geblieben ist, jammern satte und zufriedene Zeitgenossen in schicken Häusern im Kreise ihrer Lieben auf deutlich höherem Niveau. Selbstverständlich hat sich die wissenschaftliche Psychologie diesem Phänomen bereits mit akademischer Sorgfalt angenähert. Dabei war es der US-amerikanische Psychologe Abraham Maslow, der aus den menschlichen Bedürfnissen eine Pyramide gebaut hat.
Die Maslowsche Bedürfnispyramide
Wem der Magen knurrend in den Kniekehlen hängt, der hat verständlicher Weise erst mal ganz andere Sorgen, als über den Weltfrieden zu meditieren. Oder, wie es Bertolt Brecht in seiner „Dreigroschenoper“ in unnachahmlicher Prägnanz formulierte: „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral„. In dieser Logik hat sich Maslow darüber Gedanken gemacht, welche menschlichen Bedürfnisse befriedigt sein müssen, damit sich weitergehende Bedürfnisse überhaupt erst erheben können. Und so gelangte er zu seiner berühmten Bedürfnispyramide:
- Selbstverwirklichung
- Individualbedürfnisse
- Soziale Bedürfnisse
- Sicherheit
- Physiologische Bedürfnisse
Physiologische Bedürfnisse
Hier sind die schieren Existenzgrundlagen des Lebens angesiedelt: Luft zum Atmen, schlafen können, zu Essen haben, nicht frieren müssen, gesund sein, ein Dach über dem Kopf, schützende Bekleidung und natürliche Bewegungsfreiheit. Wer hier Mangel erlebt, blickt buchstäblich in den Abgrund.
Sicherheit
Darunter subsumiert Maslow das Bedürfnis nach Recht, Gesetz und Ordnung, den Wunsch nach Schutz vor Gefahren, gesicherte und verlässliche Einkommensverhältnisse sowie einen beruhigend geregelten Lebenswandel. Auf diesem Hintergrund ist gut einfühlbar, was Menschen durchmachen, die durch Revolutionen und Aufstände von jetzt auf gleich ihrer beschützten Lebensumstände beraubt und eine ungewisse bedrohliche Zukunft geworfen werden.
Soziale Bedürfnisse
Ab jetzt wird der Mensch zum Herdentier. Nun darf sich das Leben um die Familie und die Freunde drehen, aber auch um Partnerschaft, Liebe und erotische Intimität. Der größte Batzen dürfte allerdings die zwischenmenschliche Kommunikation sein, wenn man bedenkt, welchen immensen Zulauf Facebook & Co. haben.
Individualbedürfnisse
Hat man sein „Rudel“ gefunden, dann will man natürlich auch einen attraktiven Rangplatz in der Gesellschaft einnehmen. Jetzt kommt das Bedürfnis nach Anerkennung ins Spiel. Nun werden Hochstatussymbole zunehmend wichtig, aber auch das ehrliche Zollen von Respekt und Anerkennung durch die Mitmenschen. Da wärmt jedes aufrichtige Lob, und jede Auszeichnung macht glücklich. Wer jetzt an „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“ denkt, liegt goldrichtig.
Selbstverwirklichung
Die Befriedigung dieses Bedürfnisses zählt buchstäblich zu den Gipfelerlebnissen. Denn es ist durchaus ein luxuriöses Privileg, umfänglich und intensiv nach individueller Entfaltung, persönlicher Perfektion und geistiger Erleuchtung zu streben. Das können sich nur glückliche Menschen leisten, die im Leben sonst wirklich gar keine anderen Sorgen mehr haben.
Wer jetzt die eigene derzeitige Position auf der Pyramide ergründen möchte, ist herzlich eingeladen, sich mit der Online-Checkliste „Wie zufrieden kann ich mit meinem Leben sein?“ von Judith Wischhof zu befassen. Viel Vergnügen!
Weiterführende Links zum Thema „Bedürfnishierarchie“:
Online Checkliste von Judith Wischhof: Wie zufrieden kann ich mit meinem Leben sein?
http://www.zeitzuleben.de/13370-checkliste-wie-zufrieden-kann-ich-mit-meinem-leben-sein
Maslowsche Bedürfnispyramide
http://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Bedürfnispyramide
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