Nicht nur im Wein liegt Wahrheit, sondern auch in den neuesten Ergebnissen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen. Denn diese ebenso investigative wie wach rüttelnde Institution wollte, wie jedes Jahr, ganz genau wissen, wie es um die gewohnheitsmäßigen Ge- und Missbräuche legaler Drogen in Deutschland steht. Dabei hat sich herausgestellt, dass der Durst immer noch nicht nur vom Hula Hula weggeht, wie es einstmals auch schon der legendäre Paul Kuhn stimmgewaltig bemängelte. Das Einzige, was sich langsam, aber sicher, zu verziehen scheint, sind die Rauchschwaden über den Köpfen geschröpfter Raucher. Ob das wohl am deutschen Tabakssteuerjoch liegt?
Alkohol – für viele Deutsche ein höchst problematisches Feuchtgebiet
Wenn man den aktuellen Statistiken der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen Glauben schenken will, dann muss man mit dem erschütternden Ergebnis zu Recht kommen, dass jeder fünfte Deutsche im Alter zwischen 18 und 64 Jahren ein ernst zu nehmendes Alkoholproblem hat. Das sind satte 20 Prozent dieser Altersgruppe. Nun könnte man argumentieren, dass es jedermanns (und inzwischen auch jederfraus) gutes Recht ist, genau dann genau so tief ins Glas zu schauen, wie es der freie Wille und die pure Lust am Leben vorgeben. Diesem Plädoyer stehen allerdings harte medizinische Fakten gegenüber.
Denn es hat sich herausgestellt, dass 20 % aller Sterbefälle deutscher Staatsangehöriger im Alter zwischen 35 und 65 Jahren durch übermäßigen Alkoholgenuss bedingt waren und sind. Bei den Männern waren es sogar stramme 25 %. Und auch das modische Komasaufen hat die Zahlen schon bewegt. Anders ist es nicht zu erklären, dass immer mehr hilflose Personen mit akuten Alkoholvergiftungen die Statistiken bevölkern. Ganz besonders in der Gruppe der Nachwuchsalkis zwischen 20 und 25 Jahren. Muss wohl echt stark sein, sich das halbstarke Hirn systematisch wegzuballern. Schade eigentlich.
Rauchzeichen verblassen
Wer kann es sich noch leisten, zu rauchen? Ganz sicher nicht mehr alle, die es gerne würden. So konnte es sich zutragen, dass die Promille fröhliche Urstände feiern, während der Tabakkonsum deutlich rückläufig ist. Vor allem Jugendliche finden das Paffen zunehmend uncool. Ob man da die Anzeichen echter Einsichtsfähigkeit bejubeln darf, oder ob die neue Verweigerungshaltung lediglich einer Wucherpreis bedingten sauren Trauben-Reaktion geschuldet ist, mag an dieser Stelle dahinstehen.
Fest steht jedenfalls, dass in Deutschland im Schnitt nur noch etwa 29 % aller Menschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren ihr gutes Geld regelmäßig in Rauch aufgehen lassen. Und was sagt die medizinische Buchführung dazu? Es ist davon auszugehen, dass derzeit zwischen 110.000 und 140.000 Todesfälle jährlich auf das Konto des Tabakkonsums gebucht werden können.
Aus diesen Zahlen mag nun ein jeder seine persönlichen Konsequenzen ziehen.
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