Für intelligent gehalten zu werden, ist ein soziales und gesellschaftliches Hochstatussymbol. Doch um mit einem beeindruckenden IQ buchstäblich punkten zu können, bedarf es eines intakten und in seiner Funktion völlig uneingeschränkten Gehirns. Denn wenn die kleinen grauen Zellen beschädigt oder beeinträchtigt sind, kann der Geistesfunke nun mal nicht wirklich zünden. Doch wie kann es passieren, dass das Hirn nicht zu seiner Hochform auflaufen kann oder darf? Und welche Kategorisierungen kennt man in der wissenschaftlichen Psychologie für die verschiedenen Formen der Intelligenzstörung?
Was setzt Schäden?
Psychologen und Psychiater unterscheiden zwischen jenen intelligiblen Hirnfunktionsstörungen, die angeboren sind (=Oligophrenien), und jenen, die nach der Geburt erworben wurden (=Demenzen). Einen gewissen Grenzbereich besetzen jene Intelligenzstörungen, die durch einen komplikationsbehafteten Geburtsvorgang begründet wurden. Denn dann werden in einem ursprünglich völlig gesunden Gehirn durch mechanische Beschädigungen („Zangengeburt“) oder durch Sauerstoffmangel zahlreiche Nervenzellen irreparabel beschädigt, sodass der neue Erdenbürger nach seinem zur Welt kommen leider nicht mehr über sein volles geistiges Entwicklungspotenzial verfügen kann. Der Einfachheit halber soll diese Sonderform aber hier mit zu den erworbenen Intelligenzstörungen gezählt werden.
Oligophrenien
Es gibt viele pathologische Faktoren, die dem werdenden Hirn zusetzen können. Das kann ein genetischer Defekt sein, wie etwa das Down-Syndrom (Trisomie 21), oder eine angeborene Stoffwechselstörung wie zum Beispiel die Phenylketonurie. Wird diese Erbkrankheit nicht sofort nach der Geburt erkannt, nistet sich das in der Nahrung normaler Weise vorhandene Eiweiß Phenylalanin so lange ungebremst im Gehirn ein, bis die Nervenzellen den Dienst unwiderruflich verweigern. Am augenfälligsten jedoch ist eine Oligophrenie dann, wenn ein anenzephales oder mikrozephales Kind geboren wird. Denn wenn der Schädel völlig oder fast vollständig leer ist, hat intelligentes Leben bedauerlicherweise keine Chance mehr.
Angeborene Intelligenzdefekte können das kognitive Potenzial mehr oder weniger stark beeinträchtigen. Im mildesten Fall (IQ zwischen 50 und 69) sprechen Psychologen von dem Stadium der Debilität. Schwerer betroffen sind die Imbezilen mit einem IQ zwischen 20 und 49. Und wenn der IQ unter der 20er Marke dümpelt, ist die Diagnose „Idiotie“ zu stellen. Diese unterschiedlichen Schweregrade von Intelligenzstörungen wirken sich beispielsweise auf Fragen der Bildungsfähigkeit und der Pflegebedürftigkeit aus.
Demenzen
Auch nach der Geburt leben Gehirne gefährlich. Denn Infektionskrankheiten (z.B. Enzephalitis bei FSME), schwere Unfälle mit Schädel-Hirn-Verletzungen oder Vergiftungen (ja, auch durch Alkoholmissbrauch!) setzen die Neuronen teilweise für immer außer Gefecht. Und dann warten da auch noch Morbus Alzheimer & Co. auf ihre pathogenen Chancen.
So hat der Mensch in jedem seiner Lebensabschnitte immer zahlreiche Möglichkeiten, das Licht im Oberstübchen gründlich ausgeknipst zu bekommen. Deshalb sollte man alles nur Menschenmögliche für die Pflege des eigenen Denkapparates unternehmen. Das bedeutet: Finger weg von Drogen und Risikosportarten, keine infizierten Blutsauger zur warmen Mahlzeit einladen, und den Geist mit Gehirnjogging und lebenslangem Lerntraining immer auf Trab halten.
Weiterführende Links zum Thema „Intelligenzstörungen“:
Intelligenzstörung – Geistesschwäche, Schwachsinn, Oligophrenie
Geistige Behinderung
http://de.wikipedia.org/wiki/Geistige_Behinderung
Intelligenzstörungen
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