Ob cremig, zuckrig oder schokoladig, in der Pfanne oder im Ofen gebacken: Französische Desserts und Süßspeisen sind eine Sünde wert. Da sie so reichhaltig sind, empfiehlt es sich im Sinne der schlanken Linie, nur kleine Portiönchen langsam zu genießen – oder mit einer ordentlichen Portion Sport die köstlichen Kalorien zu verbrauchen.
Cremige Versuchungen – Crème brûlée, Crème caramel und Mousse au chocolat
Ob die leckere Crème brûlée mit ihrer unverwechselbaren karamellisierten Kruste tatsächlich aus Frankreich stammt, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben. Tatsache ist, dass sowohl Frankreich, als auch England und Spanien – hier heißt dieses Dessert übrigens „Creme catalana“ – die Entdeckung der Crème brûlée für sich verbuchen.
Hauptbestandteil dieser Crème ist Sahne, die gemeinsam mit einer Vanilleschote und Eigelb eingedickt wird. Die Krönung bildet die flambierte und so karamellisierte Zuckerschicht, die vor dem Verzehr „geknackt“ werden muss.
Nicht minder lecker ist die Crème caramel, die ebenso als Eiercreme, Karamellpudding oder Flan bezeichnet wird. Auch hier scheiden sich die Gourmets, ob das Dessert nun im Süden Frankreichs oder doch eher in Katalonien kreiert wurde. Die Crème selbst besteht aus Eiern, Sahne, Vanille und Zucker. Im Gegensatz zur Kruste der flambierten Crème brûlée wird die Crème caramel dank der Zubereitung im Wasserbad von flüssigem Karamell umhüllt.
Ein cremiger Klassiker der französischen Desserts ist die Mousse au chocolat, deren Entdeckung unbestritten im Frankreich des 19. Jahrhunderts liegt. Sahne, Eier, Zucker, Vanille und feinste Zartbitterschokolade ergeben den zart schmelzenden Genuss. Echt französisch wird dieses Schokoladendessert als „kleines Schokocremetöpfchen“ in einer Kaffeetasse oder einem kleinen Glasschälchen gereicht.
Tartes – französischer Kuchengenuss
Die süßen Tartes sind als Dessert äußerst beliebt, was sie sicher nicht nur dem fruchtigen Geschmack, sondern auch ihrer Vielseitigkeit zu verdanken haben Die Tarte Tatin wird zubereitet mit karamellisierten Äpfeln, sie basiert auf einer Idee der Französin Stefanie Tatin und gilt als der klassische französische Apfelkuchen schlechthin. Die Besonderheit der Tarte Tatin ist der Teigdeckel, der die Apfelschicht bedeckt – es handelt sich sozusagen um einen gestürzten Apfelkuchen.
Ebenfalls ein Genuss ist der Abricots à l’ancienne. Dieser Biskuitkuchen wird mit halbierten, in Zuckersirup getränkten, pochierten Aprikosen belegt und mit Mandelsplittern bestreut. Die Tarte au citron hingegen lockt mit Mürbeteig, Schmand und feinem Zitronengeschmack.
Crêpes – hauchzarte Pfannkuchen
Ein weiterer Klassiker der französischen Küche sind die Crêpes. Die hauchzarten Pfannkuchen mit ihrem Teig aus Eiern, Milch und Mehl, für deren Zubereitung sich eine spezielle Crêpes-Pfanne empfiehlt, sind vor allem in Nordfrankreich und in der Bretagne verbreitet. Besonders gerne werden die Crêpes vor dem Verzehr mit einer süßen Nuss-Nougat-Creme wie etwa Nutella bestrichen.
Eine weitere raffinierte Crêpes-Variante sind die berühmten Crêpes Suzette. Die noch warmen Crêpes werden erst mit einer Saucenmischung aus zerlassener Butter und Orange beträufelt und anschließend mit einem Orangenlikör flambiert.
Entstanden sind die Crêpes Suzette zweifelsohne in einer französischen Küche. Welchem Koch die Meisterleistung jedoch zuerst gelang, bleibt ungeklärt, da gleich mehrere Köche diese Entdeckung für sich beanspruchten.
Einer Legende zufolge war Henri Charpentier der erste Koch, der sich an den Crêpes Suzette versuchte. Er servierte dieses Dessert dem damaligen Prinzen von Wales, dessen Tischdame auf den Namen Suzette hörte – und ihr zu Ehren erhielten die Crêpes ihren Namen.
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