Es ist schon beängstigend, wie leichtfertig so mancher zu Schmerzmitteln greift, die es in der Apotheke rezeptfrei zu kaufen gibt. Nur weil die Verordnung vom Arzt nicht vorausgesetzt wird, heißt das noch lange nicht, dass man alle frei zugänglichen Präparate unbesorgt und unbeschadet einnehmen kann. Nicht für jeden ist jedes Medikament geeignet!
Lassen Sie sich beraten
Ein Beipackzettel ist in jeder Medikamentenschachtel enthalten, aber wer liest den schon aufmerksam? Schließlich ist er ja auch nicht unbedingt so leicht zu verstehen wie die Tageszeitung. In der Apotheke, in der Sie Ihre Medizin kaufen, gibt es aber ausgebildete Fachkräfte, die Ihnen wertvolle Auskünfte geben können. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie dem Apotheker einige Infos über die Symptome, Ihre Krankheitsgeschichte und vor allem auch über andere Medikamente geben, die Sie regelmäßig nehmen. Dann kann er Ihnen aus der Fülle an möglichen Alternativen das richtige Präparat empfehlen.
Der Wirkstoff im Schmerzmittel ist entscheidend
Gegen Schmerzen gibt es verschiedene Wirkstoffe, die sich grundlegend unterscheiden. Es macht aber manchmal einen wesentlichen Unterschied, ob Sie ein Medikament nehmen, das den Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) enthält oder ob Sie zu Paracetamol oder Ibuprofen greifen. Ihre Freundin schwört auf ASS bei Kopfschmerzen? Das mag ja sein, aber wenn Sie einen empfindlichen Magen haben, sollten Sie es lieber meiden. Und falls Sie unter Niereninsuffizienz oder Gerinnungsstörungen leiden, ist ASS in höchstem Grade ungeeignet oder sogar gefährlich für Sie, da es blutverdünnende Eigenschaften hat. Ibuprofen kann wiederum für Herzinfarktpatienten und andere Personen gefährlich werden, die bereits mit ASS-haltigen Medikamenten behandelt werden. Die Wirkung von ASS und Ibuprofen können sich dann nämlich aufheben.
Unbedingt an die Vorgaben zum Einnehmen halten
Wenn Sie sich ein rezeptfreies Schmerzmittel besorgen, dann halten Sie sich an die Vorgaben hinsichtlich Menge und Dauer der Einnahme. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände rät, rezeptfreie Mittel nie länger als drei Tage hintereinander zu nehmen. Wenn Sie die Mittel nämlich zu häufig oder über einen zu langen Zeitraum einnehmen, können die Medikamente ihrerseits zum Auslöser von Schmerzen werden. Die versuchen Sie dann wieder, über erneute Einnahme zu unterdrücken und geraten so unversehens in einen Teufelskreis. Weitere Nebenwirkungen stellen sich ein und die Regelmechanismen des Körpers werden gestört. Eine Studie zu stationären Einweisungen hat ergeben, dass in über 20 Prozent aller Fälle die Nebenwirkungen von Medikamenten die Ursache für Klinikeinweisungen sind!
Es gibt Alternativen zu rezeptfreien Schmerzmitteln
Lehnen Sie Therapieempfehlungen der Alternativmedizin nicht voreilig ab, sondern prüfen Sie zunächst, ob nicht Kältepads oder Pfefferminzöl bei leichten Kopfschmerzen, Wadenwickel bei Fieber, Nelkenöl bei Zahnweh, Entspannungs- und Atemübungen bei Spannungskopfschmerzen oder ein Bio-Feedback-Verfahren bei Migräne auch für Sie eine sinnvolle Lösung wäre.
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