Startseite / Gesundheit / Diäten / Übergewicht – Ein Schutzwall für die Seele?

Körperbewusstsein:

Übergewicht – Ein Schutzwall für die Seele?

Übergewicht - Abnehmen mit einer DiätMenschen mit quälendem Übergewicht hören oft, dass sie endlich mal ein paar Pfund abnehmen sollen. Und dann werden sie mit gut gemeinten und mehr oder weniger praxistauglichen Ratschlägen überschüttet, die in eine schlanke Zukunft führen sollen. Dabei wird allerdings kaum jemals gefragt, wie der Betroffene überhaupt in seine schwergewichtige Situation hineingeraten ist. Tatsächlich ist aber das, was als kosmetisch und zeitgeistig unerwünschte Dickleibigkeit abgelehnt wird, oft eine vom Unterbewusstsein als wirksam schützend erlebte Speckschicht, hinter der sich eine verletzliche Seele verschanzt. Und in diesen Fällen wird die Psyche, verständlicherweise, jeden Versuch zur Gewichtsreduktion nachhaltig verhindern. Lässt sich diese Erkenntnis dennoch fürs Abnehmen nutzen? Und wenn ja, wie?

Mehr Essen, als man braucht – warum eigentlich?

Würde jeder Mensch nur exakt so viel Nahrung zu sich nehmen, wie der Körper braucht, dann würde sich das „Problem Übergewicht“ erst gar nicht stellen. Die Realität sieht allerdings so aus, dass sehr viele Menschen sehr viel mehr essen, als sie müssten. Die wahrhaft Glücklichen unter diesen Luxusfutterern setzen trotz ihrer Überversorgung kein Fett an – aus welchen vielschichtigen Gründen auch immer. Die weniger Gesegneten müssen allerdings dem Zeiger der Personenwaage beim steilen Anstieg zuschauen. Und sich dabei die Frage stellen, warum sie mit ihrem Essverhalten mit fetter Regelmäßigkeit über das Ziel hinausschießen:

  • Aus Langeweile?
  • Aus Stress, Frust, Gewohnheit oder Liebeskummer?
  • Weil es halt so gut schmeckt?
  • Weil es die Nerven beruhigt?
  • Weil man sich danach irgendwie nicht mehr so leer fühlt?
  • Weil man eben nichts verkommen lassen will?
  • Weil man an keiner Konditorei (Pizzeria, Eisdiele etc.) einfach so vorbeigehen kann?

All dies sind Beispiele für Situationen, in denen die Betroffenen eigentlich menschliche und soziale Zuwendung sowie einen guten Rückhalt in einem verständnisvollen Freundeskreis nötig hätten. Doch wenn es daran mangelt, kommt Essen als hochverfügbare Ersatzbefriedigung auf den Plan. Mit sämtlichen dicken Konsequenzen.

Gut gepanzert ist satt gewonnen

Eine stattliche Erscheinung zu sein, kann viele psychologische Vorteile haben. Dicken Menschen sagt man ein freundliches Wesen und ein humorvolles Gemüt nach, weshalb sie in fröhlichen Gesellschaften als pyknische Spaßbringer durchaus gern gesehen sind. Außerdem tritt man als Schwergewicht nicht nur einfach ein, sondern imposant auf, wie viele Willenskraft - die Diät zeigt keinen ErfolgPolitiker und Prominente täglich überzeugend demonstrieren. Ein „dickes Fell“ schützt außerdem vor vielen Sticheleien. Und auch vor sehr vielen gesellschaftlichen und beruflichen Anforderungen, die an Schlanke ganz selbstverständlich herangetragen werden, während die „Dickerchen“ hier nachsichtig verschont bleiben. Wer hier keine massiven Vorteile und Leidensgewinne sehen kann, der ist buchstäblich blind für die psychologischen Aspekte jeder gewichtigen Problematik.

Alte Muster durchbrechen

Zugegeben – es ist nicht leicht, so gnadenlos in den Spiegel zu schauen, und seine eigenen Verhaltensmuster und Glaubenssätze kritisch zu durchleuchten. Aber es kann ein erster und wirklich bahnbrechender Schritt für dauerhafte Erfolge an der Gewichtsfront sein. Der Psycho-Coach Andreas Winter geht dabei sogar so weit, zu behaupten, dass Abnehmen leichter als Zunehmen sei – wenn man sich und sein Seelenleben nur gut genug kennt und konsequent nach dieser Kenntnis handelt. Mit dieser Provokation will er sagen, dass man aus einem Rudel innerer Schweinehunde starke Zugpferde machen kann, wenn man nur offen und ehrlich zu sich selbst ist. Klingt eigentlich logisch. Sogar psycho-logisch.

© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten

Über Redaktion

Beiträge und Artikel die mit der Bezeichnung "Redaktion" gekennzeichnet sind, werden in aller Regel durch die Mitglieder der Redaktion veröffentlicht. Das sind unter anderem: Mikela Steinberger, Michael Wolfskeil, Stephan Lenz, Angelika Lensen, Frank M. Wagner und Manuela Käselau. Auch Artikel von Autoren deren Name nicht genannt werden soll, werden unter diesem Label publiziert. Darunter sind einige erfolgreiche Buchautoren.