Phobien – mit der Cinematherapy zu psychischer Balance zurückfinden

Jeder, der oft und gerne ins Kino geht, hat bestimmt schon mal den einen oder anderen Film gesehen, der noch für Tage nachdenklich oder besinnlich gestimmt hat. Und nach wahren Sternstunden der Filmgeschichte kann man sogar das erhebende Gefühl haben, als ein völlig neuer und mental deutlich verbesserter Mensch den Kinosaal zu verlassen. Diese positiven Effekte kann man auch willentlich und gelenkt herbeiführen, und damit sogar im Kampf gegen psychische Leiden erstaunliche und verblüffende Heilerfolge erzielen. Die deutschen Stichworte dazu heißen Kinotherapie und Filmtherapie, die englischen lauten „Cinetherapy“ und „Cinematherapy“. Film ab!

Keine Bange (mehr) vor schwarzen Witwen

Wer unter einer Phobie leidet, die den Alltagsvollzug und die Befindlichkeit einschneidend beeinträchtigt, der sucht in aller Regel Hilfe beim Psychotherapeuten und unterwirft sich dann dort der langen und bangen Prozedur einer Psychoanalyse oder einer Verhaltenstherapie. Wer jedoch nach einem schnelleren und ebenso wirksamen Weg sucht, seine übermäßigen Ängste loszuwerden, der sollte lieber den Weg der Filmtherapie beschreiten.

Und so funktioniert es: Man wählt einen Film aus, in dem die persönlichen Ängste (z.B. vor Spinnen) das Hauptthema des Drehbuches sind. Das kann ein wissenschaftlicher Dokumentarfilm sein, aber auch ein guter Spielfilm. Hauptsache, es gibt reichlich individuell beängstigende Bilder in hoch auflösender Qualität zu sehen. Diesen Film schaut man sich jetzt so lange und so oft an, bis man sich nicht mehr gruseln, sondern gähnen muss. Denn wer zu dem einst so bedrohlichen Vielbeiner nur noch sagen kann „Och nee, nicht jetzt schon wieder, und nicht DU schon wieder“, bei dem kommt keine Angst mehr auf. Diese Technik würden Verhaltenstherapeuten übrigens Expositionstraining nennen; eine der wirksamsten und nachhaltigsten Methoden zur Beseitigung von Phobien.

Selbsthilfegruppen per Bildschirm

Der Verlust eines geliebten Partners, drohende schwere Krankheiten, die Geburt eines behinderten Kindes – es gibt so vieles, was das Leben einem liefert, obwohl man was ganz anderes bestellt hat. Jetzt hilft es, gute Filme anzuschauen, in denen Betroffene mit dem gleichen Schicksal die überzeugenden und beispielhaften Protagonisten sind. Solche Filme anzuschauen macht dann nicht nur Mut, sondern gibt auch ganz konkrete Bewältigungsstrategien an die Hand.

Wer mehr zu diesem spannenden Thema der filmischen Heilkräfte erfahren möchte, sollte gleich mal nach „Cinema-Therapie“ googeln. Vorhang auf!

Weiterführende Links zum Thema „Filmtherapie“:

Hilft Hollywood heilen?
http://www.focus.de/kultur/leben/lebenshilfe-hilft-hollywood-heilen_aid_183966.html

Einfacher geht’s nicht: Filme, die das Leben beflügeln

Filmtherapie“ („Cinetherapie“)
http://www.dr-mueck.de/HM_Innovationen/HM_Filmtherapie/HM_Filmtherapie.htm

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