Intelligenz, soziale Intelligenz oder emotionale Intelligenz – diese Bezeichnungen sind mittlerweile nicht mehr nur psychologisch interessierten Menschen ein Begriff. Doch nun gibt es eine neue Form der Intelligenz, die der Diplom-Ernährunswissenschaftler Uwe Knop ins Spiel bringt: die „Kulinarische Körperintelligenz“.
Knop plädiert für eine intuitive Nahrungsaufnahme – und wie sehr wir die mittlerweile verlernt haben, zeigt sich schon bei den Heranwachsenden. Die vom Berliner Robert-Koch-Institut durchgeführte Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland KiGGS kam zu dem alarmierenden Ergebnis, dass jeder fünfte der 11- bis 17-Jährigen Studienteilnehmer an einer Essstörung leidet. Höchste Zeit, sich auch mit der „Kulinarischen Körperintelligenz“ zu beschäftigen.
Teufelskreislauf aus Diäten und Ernährungskonzepten durchbrechen
Knop regt in seinem Buch dazu an, die geltenden Ernährungsregeln zu hinterfragen und nicht jedem Diät-Guru blindlings zu vertrauen. Über 150 verschiedene Ernährungsstudien hat Knop nach eigenem Bekunden durchgearbeitet – und er geht hart mit ihnen ins Gericht.
Auch räumt der Ernährungswissenschaftler mit dem Irrglauben auf, dass es eine einheitlich geltende Konfektionsgröße geben könne und verweist auf die genetische Veranlagung. Tatsächlich mutet Knops Ernährungskonzept in Zeiten von Low Fat, Metabolic Balance, der Atkins-Diät oder der South-Beach-Diät nahezu revolutionär an, nimmt es doch den Krampf vom Essen, kommt weder mit Geboten noch mit Verboten, sondern pocht auf die „Kulinarische Körperintelligenz“ und das heißt: Es wird gegessen, was der Körper verlangt.
Hunger und Lust – der Körper gibt die Richtung vor
Essen nach dem Lustprinzip? Diäterfahrenen und vom Jo-Jo-Effekt Geplagten wird bei den Gedanken des Diplom-Ernährungswissenschaftlers der kalte Schweiß ausbrechen. Rät Knop in seinem Buch doch tatsächlich: „Essen Sie nur dann, wenn Sie Hunger haben und zwar nur das, worauf Sie echte Lust verspüren und was Ihnen gut schmeckt.“
Tatsächlich zeigt der Körper recht genau, wann er Hunger hat und wann nicht. Und hinter diversen Essgelüsten steckt schlicht das Verlangen des Körpers, bestimmte Mangelzustände auszugleichen – nur wird das oft überhört.
Dass Knop mit seiner Theorie nicht alleine ist, beweisen weitere Ernährungswissenschaftler, die sich zwischen neuen Wunderdiäten und revolutionären Schlankheitskonzepten immer wieder zu Wort melden und ähnliche Meinungen vertreten.
Mit der „Kulinarischen Körperintelligenz“ zum Wunschgewicht?
Ob die „Kulinarische Körperintelligenz“ indes beim Abspecken hilft, ist fraglich. Denn das Hören auf die körpereigene Stimme setzt auch voraus, dass diese nicht durch eine massive Fehlernährung oder gravierende Essstörungen zum Erliegen gebracht wurde. Hier ist wohl zuerst therapeutische Hilfe angezeigt, mit deren Hilfe die „Kulinarische Körperintelligenz“ wieder entdeckt wird.
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