Atomstrom ist billig – das ist eines der Hauptargumente, das man von Befürwortern der Kernenergie immer wieder hört. Einer Studie der Universität Stuttgart aus dem Jahr 2008 zufolge kostet Strom aus Wind- und Wasserkraft in der Produktion ein Vielfaches dessen, was für Atomstrom zu Buche schlägt.
Doch ist es nicht eine Milchmädchenrechnung, beim Abwägen der Kosten einige Posten außer Acht zu lassen, die durch das Betreiben von Kernkraftwerken zusätzlich entstehen – könnten?
Endlagerkosten nicht überschaubar
Die Frage der atomaren Endlagerung ist nicht geklärt. Saubere und dauerhafte Entsorgung der verbrauchten Brennstoffe für radioaktives Plutonium mit einer Halbwertzeit von 24.110 Jahren – was kostet das? Die Erkundungsarbeiten, der Ausbau der Lager und die Überwachung über Jahrtausende hinweg – das überschaut heute noch niemand. Von nicht vorhersehbaren Zwischenfällen durch Wassereinbrüchen in Salzstöcken der Zwischen- und Endlager einmal ganz abgesehen.
Schauen wir zum einsturzgefährdeten Atommülllager Asse: Die Sanierungskosten (im günstigsten Fall 2 Milliarden), die aktuell anstehen, trägt der Bund, die Atomwirtschaft muss sich nicht beteiligen.
Ein anderes Beispiel dafür, wie unvermutet Milliardenbeträge von den Steuerzahlern aufgebracht werden müssen, ist der Rückbau der Wiederaufbereitungsanlage in Karlsruhe, eines Pilotprojektes, das nach 19 Jahren Betriebszeit wieder eingestellt wurde. Die für die Stilllegung eingestellten Kosten von 0,5 Milliarden werden nach den jetzigen Schätzungen der tatsächlichen Kosten von 2,6 Milliarden Euro bei weitem übertroffen.
Wettbewerbsfähig durch Subventionierung
Atomstrom ist nur deshalb wettbewerbsfähig, weil er unverhältnismäßig hoch subventioniert wird. Bei der Berechnung der bisher geleisteten Subventionierungen kommt Greenpeace in seinem Bericht „Staatliche Förderungen der Atomenergie im Zeitraum 1950 – 2010“ auf eine Summe von 204 Milliarden Euro (im Gegensatz zur Bundesregierung, die von 200 Millionen spricht und dabei weder Forschungsförderung, Finanzhilfen des Bundes, Steuervergünstigungen bei der Energiebesteuerung oder die Kostenenübernahme für den Atommüll berücksichtigt), so dass rein rechnerisch jede Kilowattstunde des Atomstroms mit 4,3 Cent bezuschusst wurde. Zum Vergleich: Die erneuerbaren Energien erhalten Zuschüsse von 2 Cent/kWh.
Was kostet ein Super-Gau?
„Ein Super-Gau würde den Bankrott Deutschlands bedeuten“ spricht die TAZ letztes Jahr sehr deutlich das aus, was viele jetzt nach den Geschehnissen in Japan auch denken: Im Falle eines ernsthaften Unglücks in einem Atomkraftwerk explodieren die Kosten. Und die übernimmt keine Versicherung.
Die Haftungshöchstgrenzen für den Betrieb liegen laut Gesetz über die Verwendung von Kernkraft bei 2,5 Milliarden pro Schadensfall, einem kaum erwähnenswerten Betrag. Würden die gleichen Haftungsregeln gelten, denen sich jeder andere Wirtschaftsbetrieb beugen muss, wäre Kernkraft nicht bezahlbar. Im Schadensfall übernimmt die Bundesregierung, also jeder einzelne Steuerzahler, die Kosten.
Was kosten wohl alle die Arbeiter, die gerade in Japan arbeiten? Was ist der Preis für die Vernichtung des Lebensraumes von Tausenden von Menschen? Welche Arzt- und Krankheitskosten entstehen durch die akute Verstrahlung und durch die gesundheitlichen lebenslangen Folgenschäden? Frührenten für Arbeitsunfähige? Hinterbliebenenrenten? Wer fängt den wirtschaftlichen Ruin der betroffenen Lebensmittelhändler, der Touristikbetriebe und der anderen Industriezweige auf? Und was kosten die Leben all der Menschen, die an den Folgen radioaktiver Verseuchung sterben?
Weiterführende Links zum Thema „Atomstrom und die Kosten“:
Karlsruher Atomsuppe sorgt für Milliarden-Fiasko
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,745586,00.html
Im Bundestag notiert: Rückbau und Entsorgung der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe
§ 13 Vorsorge für die Erfüllung gesetzlicher Schadensersatzverpflichtungen
http://bundesrecht.juris.de/atg/__13.html#Seitenanfang
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Atomstrom ist ja nur deshalb so günstig weil die Kosten der Endlagerung der Steuerzahler trägt, also versteckte Subventionen enthält. Ganz zu schweigen von den Kosten die anfallen wenn es zu einem schweren Störfall kommt.
Endlager Atommüll?
Das wird viel verantwortungsbewusste Arbeit der Kindes-Kinder-Kinder werden bis in endlose Generationen – „echte Arbeitsbeschaffungsmassnahmen“ – – man nennt das nett auch „Ergotherapie“ die garantiert ist, wenn die „Bewacher und dafür arbeitenden Menschenskinder in alle Zukunft hinein den Wert einer überwachten Bewachung für gut befinden.“ Quasi Stasi des Atommülls!