Ein wenig Aufregung und vielleicht sogar etwas Bauchweh entstehen vermutlich beim ersten Gedanken daran, sich und seine heutige Lebenssituation zu präsentieren. Doch die Neugier siegt schnell, denn zu gerne möchte man natürlich auch wissen, ob der schüchterne Andy seine Traumfrau gefunden hat und was aus der Superzicke Sabine von damals geworden ist. Nur Mut, ein Klassentreffen ist eine gute Gelegenheit, verlorengegangene Kontakte aufzufrischen oder einfach nur einen unterhaltsamen Abend zu verbringen.
Einer muss den Anstoß geben
Wenn sich bereits jemand gefunden hat, der ein Klassentreffen organisiert: Umso besser, dann brauchen Sie die Einladung nur noch anzunehmen. Wenn sich noch nichts rührt, Sie aber der Meinung sind, dass genug Zeit verstrichen ist und ein Wiedersehen interessant wäre, machen Sie doch den ersten Schritt. Suchen Sie sich zwei, drei ehemalige Mitschüler, mit denen Sie zusammen ans Planen und Organisieren gehen. Wenn mehrere mithelfen, macht es nicht nur mehr Spaß, die Arbeit verteilt sich auch leichter.
Adressen, Adressen, Adressen
Fangen Sie rechtzeitig an, Sie brauchen mehrere Monate Vorlauf, wenn es das erste Treffen ist. Erfahrungsgemäß erfordert es detektivische Arbeit, alle Ehemaligen aufzuspüren. Doch es wird von Jahr zu Jahr leichter – ein Hoch auf das Internet! Beim Beschaffen der Adressen sollten Sie trotzdem zunächst bei Ihrer Schule Ihr Glück versuchen, denn viele freundliche Sekretärinnen rücken Klassenlisten heraus, Datenschutz hin oder her! Das gute alte Telefonbuch und Auskunftsseiten im Internet sind nächsten Anlaufstellen. Vielleicht hat Ihre Schule auch eine Internetseite mit einem Bereich für Ehemalige?
Und dann die sozialen Netzwerke: stayfriends.de ist auf Ehemaligentreffen und alte Freundschaften spezialisiert, aber auch bei xing.com, facebook.de oder wer-kennt-wen.de können Sie verschollene Ex-Kameraden aufspüren. Und wen Sie nicht mehr kennen, zu dem hat sicher irgendeiner der anderen noch Kontakt.
Das Programm sind Sie selbst
Eine Lokalität im alten Schulort bietet sich als Treffpunkt an. Ob Sie eine alte Scheune und das „Jeder bringt etwas zu Essen mit“-Konzept bevorzugen oder lieber den Nebenraum einer Gaststätte mieten und ein Essen dort bestellen, liegt bei Ihnen. Planen Sie aber auf keinen Fall viel Programm ein, denn die Zeit vergeht wie im Flug, weil man ständig jemanden entdeckt, mit dem man noch unbedingt reden möchte oder weil man den spannenden Erzählungen des weitgereisten Weltenbummlers zuhört. Wenn Sie mit der Einladung auch die Aufforderung verschicken, vorhandene alte Klassenfotos mitzubringen, hat das „Weißt du noch“ und „Das gibt’s ja nicht, hat der echt so ausgesehen?“ kein Ende.
Keine Angst vor Selbstentblößung
Eins ist wichtig, wenn Sie zu einem Klassentreffen gehen: Machen Sie sich bewusst, dass es nicht darum geht, sich nun vor den anderen zu rechtfertigen, was aus Ihnen geworden ist! Auch wenn Sie gerade arbeitslos sind oder mitten in der Scheidung stecken, lassen Sie sich diesen schönen Abend nicht nehmen. Ihre persönliche Situation müssen Sie in Gesprächen nicht ausbreiten, wenn Sie nicht möchten. Wenn Sie auf entsprechende Fragen entgegnen, dass das im Moment kein angenehmes Thema für Sie ist und den Ball in die Runde zurückgeben, findet sich sicher sofort jemand, der ihn auffängt und von sich erzählt.
Und noch eins: Gehen Sie keine voreiligen Verpflichtungen ein nach dem Motto „Ich rufe dich bestimmt an“ oder „Wir bleiben in Kontakt“. Ein Klassentreffen ist ein nettes Erlebnis und könnte natürlich auch neue Anknüpfungspunkte schaffen, kann aber auch einfach ein Höhepunkt alle 5 bis 10 Jahre bleiben, der mit Ihrem sonstigen Alltag nichts zu tun hat.
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