Eine bestehende Zuckerkrankheit verlangt von den Betroffenen ein hohes Maß an Disziplin und Sorgfalt bei der Auswahl und dem Verzehr geeigneter Nahrungsmittel. Scheinbar hat die Lebensmittelindustrie auf die besonderen Bedürfnisse dieser nicht ganz geringen Käuferschicht mit speziellen Diätprodukten reagiert, die auch ausdrücklich als solche gekennzeichnet sind. Doch anstatt hier sorglos zuzugreifen, sollten Diabetiker lieber mit Argusaugen und in höchster Alarmbereitschaft auf die Nährwertangaben und auf die Zutatenliste schauen. Denn dabei zeigt sich, dass „Diät“ oft von „Gesundheit“ meilenweit entfernt ist.
Falsches Spiel mit Fruktose
Lange Jahre galt der Fruchtzucker im Rahmen einer besonderen Ernährung bei Diabetes als unbedenklich süße Alternative zum gefährlichen „normalen“ Zucker. Diese Annahme beruhte auf dem Umstand, dass Fruchtzucker im Körper fast gänzlich ohne Insulinbeteiligung abgebaut werden kann. Dieser vordergründige Vorteil entpuppte sich allerdings bei genauerem Hinschauen als gefährliche Gesundheitsbedrohung. Denn Fruchtzucker ist bei regelmäßigen und vor allem auch bei unmäßigem Konsum bestens dazu geeignet, eine Insulinresistenz zu bewirken. Außerdem begünstigt Fruktose nachweislich sowohl Überempfindlichkeitsreaktionen als auch den Aufbau und die Einlagerung von Körperfett. All dies sind Ereignisse, bei denen nicht nur Diabetikern der Appetit gründlich vergehen sollte.
Teures Fett mit billigen Versprechungen
Wenn den Diabetiker die unwiderstehliche Lust auf Schokolade überkommt, dann hat er die Wahl zwischen verschiedenen Sorten von Tafelschokolade sowie die Möglichkeit, sich an einer Diät-Nuss-Nougatcreme zu vergreifen. In all diesen Fällen lauern Produkte in den Regalen, die vor übermäßigem Fett und kritischer Fruktose nur so strotzen. Vergleicht man diese Diät-Produkte mit ihren „normalen“ Brüdern und Schwestern, so lässt sich im Diabetiker-Naschwerk regelmäßig ein überproportional fettes Nährwerteverhältnis finden. Das hat mit Diät wirklich absolut gar nichts mehr zu tun. Es sei denn, man habe seinem Geldbeutel eine Schrumpfkur verordnet. Denn für die fetten Ernährungsgefahren muss man um bis zu 300 Prozent tiefer in die Tasche greifen. Ganz schön viel Geld für so schlechte und minderwertige Qualität.
Das nahende Ende der Irreführung
Lange und hart hat die Deutsche Diabetes Gesellschaft gegen die Gewinnsucht der Lebensmittellobby gekämpft. Und diese Ausdauer hat sich für alle Diabetiker endlich gelohnt. Denn ab 2012 wird die Angabe „Für Diabetiker“ auf den Lebensmittelverpackungen abgeschafft. Damit wird der Menschen verachtenden Praxis, hoffnungslos überteuerte und gefährlich ungesunde „Futtermittel“ unter dem Deckmäntelchen der Gesundheit mit Gold aufwiegen zu lassen, endlich die Grundlage entzogen. Stattdessen sind die Verbraucher nun dazu aufgefordert, die nach wie vor zwingend vorgeschriebenen Nährwertangaben auf den Verpackungen kritisch zu studieren. Und dann in Eigenverantwortung und Selbstkompetenz zu entscheiden, ob dieses Produkt sich einen Platz auf dem persönlichen Speisenplan verdient hat oder nicht.
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