Die buchstäblich allgegenwärtigen Schimmelsporen sind stets sofort zur Stelle, wenn sich ihnen eine besiedelnswerte Fläche bietet. Und sind die Plagegeister erst einmal erfolgreich angelandet, beginnen sie unverzüglich ihr unappetitliches Werk. Die Folge ist ekelhafter Schimmelbefall in der Wohnung, von dem nicht zu unterschätzende gesundheitliche Gefahren ausgehen. Doch wie kann man dem Schimmel vorbeugend deutlich machen, dass er höchst unerwünscht ist? Und wie kann man bereits entstandenen Schimmel nachhaltig vertreiben?
Wo siedelt sich Schimmel bevorzugt an?
Jede halbwegs raue Fläche, die warm, feucht und zugluftfrei ist, bietet dem Schimmel ideale Wachstumsbedingungen. Darum findet sich Schimmel auch sehr häufig, und zum argen menschlichen Schrecken, hinter großen Schränken und Sofas mit breiten hohen Lehnen, die ziemlich nah an der Zimmerwand stehen. Zwischen diesen großflächigen Möbeln und der Wand, vor der sie stehen, gibt es nämlich keinen Luftaustausch, dafür aber jede Menge Holz, Tapete oder Stoff sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit. Das sind geradezu ideale Lebensbedingungen für das schwarze Übel. In strengen Wintern besonders gefährdet sind Wohnungswände, die direkt an den Außenwänden des Hauses liegen. Denn das starke Temperaturgefälle zwischen den Minusgraden draußen und der Wärme drinnen begünstigt die Kondenswasserbildung auf Putz oder Tapete und lädt damit sämtliche frei flottierenden Schimmelsporen zur Party ein. Und hat sich erst einmal eine Schimmelmatte etabliert, sorgt sie zuverlässig für kontinuierlichen Schimmelsporennachwuchs in der Raumluft. Mit den bekannten großen Risiken für die Gesundheit.
Dem Schimmel keine Chance geben
Überall dort, wo regelmäßige kräftige Strömungen die Raumluft kontinuierlich umwälzen, und wo es knochentrocken und kalt ist, da fühlt sich der Schimmel nicht willkommen. Darum sollte man, so weit dies geht, in der ganzen Wohnung für diese schimmelfeindlichen Verhältnisse sorgen. Das bedeutet konkret: Mobiliar, das eine große Wandfläche bedeckt, sollte einen Mindestabstand von 15, besser von 20 Zentimetern zur Wand haben. Bei Wänden an Außenwänden lieber noch mehr Platz lassen.
Damit hier ordentlich Zugluft dem Schimmel die Laune vermiest, kann man einen Ventilator dort auf den Boden stellen, wo er den Raum zwischen Möbeln und Wand kontinuierlich durchpusten kann. Und außerdem muss natürlich wenigstens zwei Mal am Tag kräftig gelüftet werden. Dabei sind „Stoßlüftungen“ in jeder Hinsicht wesentlich effektiver als gekippte Fenster. Je mehr es beim Lüften in der Wohnung zieht, desto besser. Und wer noch ein Übriges tun will, der sorgt für eine möglichst niedrige Luftfeuchtigkeit in der Wohnung. Her können Luftentfeuchter, die es in verschiedenen Techniken und Preislagen gibt, wahre Wunder vollbringen.
Weg mit der haarigen Schweinerei
Meist grüßt der Schimmel absolut überraschend, wenn man beim Frühjahrsputz oder beim Renovieren mal die Möbel von der Wand abrückt. Jetzt ist sofortige Gegenwehr das Gebot der Stunde. In diesem Zusammenhang dürfen auch ruhig chemische Keulen geschwungen werden, nachdem die Schimmelfelder mit aller Sorgfalt und Vorsicht zunächst abgesaugt oder weggewischt worden sind. Drei Dinge sind es, die dem Schimmel den Garaus machen: hochreiner Alkohol, Chlor und konzentrierter Essig. Darum nutzen auch die meisten gängigen Schimmelsprays und Schimmelentferner die Kraft dieser Essenzen. Allerdings sind diese rabiaten Schimmelmittel auch für den Menschen nicht ganz ungefährlich, da sie stark ätzende und biozide Eigenschaften aufweisen und auch aufweisen müssen. Deshalb sollte man sich ganz exakt an die jeweiligen Gebrauchsanweisungen halten und jeden unnötigen Haut- oder Atemkontakt mit diesen Schimmelkillern vermeiden.
Selbstverständlich kann man auch spezialisierte Dienstleister mit der Beseitigung des häuslichen Schimmelbefalls beauftragen. Das wird vor allem dann in Betracht zu ziehen sein, wenn die betroffenen Flächen für den individuellen und persönlichen Kampf gegen den ungebetenen Gast viel zu groß sind. Oder wenn abzusehen ist, dass man der Plage mit Bordmitteln nicht mehr Herr werden kann. Auf jeden Fall muss man aber darauf bestehen, dass das schwarze Übel nicht nur an der Wurzel gepackt und damit ausgerissen wird, sondern dass auch die Umstände, die dem Schimmel das Wachstum überhaupt erst ermöglichten, ebenfalls restlos beseitigt werden. Denn sonst bekommt der Begriff des nachwachsenden Rohstoffes eine völlig neue und höchst unerwünschte Bedeutung.
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