Die Liebe birgt eine unglaubliche Kraft in sich, das ist wohl jedem von uns klar. Liebe kann auch sehr viel erdulden und ertragen. Doch manchmal kommt es sogar in den besten Beziehungen vor, dass einer der Partner mehr oder weniger plötzlich von einer Trennung auf Zeit spricht.
Das ist für den anderen in der Regel erst einmal ein Schock. Was habe ich getan? Liebst du mich nicht mehr? Warum willst du mich verlassen? Liebst du eine(n) andere(n)? Das sind nicht selten die Fragen, die einem dann nicht nur als erstes durch den Kopf schießen, sondern die Situation zusätzlich noch verschlimmern. Für beide.
Zumeist geht der Entscheidung für eine zeitweilige Trennung ein langer schleichender Prozess voraus. Einer der beiden Partner ist unzufrieden in der Beziehung, kann sich aber aus irgendeinem Grunde nicht verständlich machen. Das kann einerseits daran liegen, dass man nicht genug aus sich herausgehen kann, um zu sagen was einen stört. Zum anderen kommt es oft genug vor, dass zwei Partner einander einfach nicht verstehen.
Aber ich habe doch alles nur aus Liebe getan!
Wer hat diesen Spruch nicht schon einmal gehört?! Im jeweiligen Moment klingt ein solcher Satz fast wie Hohn. Doch in diesem Satz steckt oft mehrt Wahrheit, als man in der Situation tatsächlich bereit ist zu glauben.
Viele Partner begehen – in bestem Wissen und Gewissen, ihrem Lebensgefährten nur das Beste tun zu wollen – fatale Fehler. Liebe macht blind. Allzu oft verliert man vor den eigenen besten Wünschen die Ziele und Bedürfnisse des Partners aus den Augen. Im schlimmsten Fall engt man den anderen dann mit seiner Liebe ein.
Der goldene Käfig
Was für den einen hingebungsvolle Liebe und Aufopferung, ist für den anderen Zwang und Kontrolle. Nichts ist schlimmer als eine Liebe, die klammert und einengt. Da scheint für manche die Flucht nach vorne die einzige Lösung zu sein. Zwar liebt man den Partner, aber bevor man keine Luft mehr bekommt, erwägt man lieber, sich zu trennen. Doch könnte man ganz ohne den anderen leben? Ein Leben in Freiheit ohne den geliebten Partner gegen ein Leben einzutauschen, in dem man ständig darum kämpfen muss, nicht vor Liebe erstickt zu werden, scheint durchaus überlegenswert.
Die Zeit heilt (fast) alle Wunden
Wenn der Partner eine Auszeit will, sollte man sich nicht überlegen, ob der andere keine Liebe mehr empfindet. Wäre das so, würde er sich schlichtweg einfach trennen. Aber die traute Zweisamkeit hat schwer Schlagseite bekommen, und eine Beziehung vor dem Kippen zu retten ist nicht mit einem Fingerschnipsen getan.
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Eine Trennung auf Zeit ist immer ein Hilferuf. Zumeist ein allerletzter Hilferuf, denn nach der Trennung auf Zeit erfolgt bei Misserfolg nur noch die definitive Trennung. Geben Sie Ihrem Partner und sich selbst die Zeit, sich klar zu werden, wie es weitergehen soll. Und gehen Sie auch selbst in sich. Haben Sie Ihren Partner vielleicht eingeengt? War das, was sie als Bestes wollten, vielleicht gar nicht das, was Ihr Partner wollte?
Drängen Sie Ihren Partner nicht zu einer Rückkehr!
Und ganz besonders wichtig: Verfallen Sie nicht in alte Muster. Trauern Sie ruhig, denn dann wird Ihnen klar, was Sie vielleicht tatsächlich und für immer verlieren könnten. Aber vertrauen Sie auf die Rückkehr des Partners. Schließlich bedeutet ’auf Zeit’ nicht ‚für immer’. Ändern Sie Sich. Sprechen Sie mit Ihrem Partner und sorgen Sie dafür, dass Probleme in Zukunft schon im Ansatz besprochen werden und nach einer Lösung gesucht wird. Denn sonst ist auch die Rückkehr nur auf Zeit.
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