Schneestürme, Blitzeis, Salzmangel – es gibt leider viele Gründe, warum in strengen Wintern der Aufenthalt auf der Autobahn deutlich länger dauern kann, als dies vor Fahrtantritt geplant war. Wohl dem, der da beizeiten intelligente Vorsorge getroffen hat. Doch was gehört alles zum praktischen Notfall-Set für den Stau? Und welche Vorschriften sollte man kennen?
Ausreichend Sprit muss mit
Die Aussicht, mitten im schlimmsten Winterstau mit einem leeren Tank auf dem Seitenstreifen zu stranden, birgt wenig Erfreuliches. Darum sollte man grundsätzlich, denn man kann ja nie wissen, einen gut gefüllten Reservekanister mit Kraftstoff mitführen. Dieser Reservekanister darf üblicherweise ein beruhigendes Fassungsvermögen von maximal 20 Litern haben. Doch aufgepasst: In einigen Ländern, so zum Beispiel in Österreich und in Italien, sind für Reservekanister maximal 10 Liter Fassungsvermögen zugelassen. Wer dort also mit dem doppelten der erlaubten Kraftstoffmenge im Kofferraum erwischt wird, muss mit der vollen Härte des Gesetzes rechnen. Und nicht nur die schiere Füllmenge, sondern auch der Kanister selbst hat gesetzlich geregelten Bestimmungen zu genügen. So müssen die Kanister die DIN 7274 oder 16904 erfüllen, und außerdem darauf geprüft werden, ob sie sich mit allen möglichen Füllständen dicht und fest wieder verschließen lassen. Dass diese kleinen Gefahrgutbehälter souveräne Bruchsicherheit demonstrieren müssen, dürfte sich fast von selbst verstehen. Sonst könnte es möglicherweise zu mehr „Fire on Ice“ kommen, als selbst dem abgebrühtesten Cocktailmixer lieb sein kann.
Wolldecken wärmen
Kuschelige saubere Autodecken mit gutem Wärmedämmfaktor können die besten Freunde sein, wenn die winterliche Kälte durch die Türritzen und Lüftungsschlitze der stehenden Autos kriecht. Davon sollte man grundsätzlich wenigstens zwei Stück stets dabei haben. Denn im schlimmsten Fall des Schneefalles wird man sich damit auch im ruhenden Verkehr zur Nachtruhe betten müssen. Wer viel Platz im Auto hat, ist aus diesem Grund auch gut beraten, stets ein paar Kissen auf der Rückbank liegen zu haben.
Ladegerät für Akkus
Akkus haben die hinterlistige Angewohnheit, immer genau dann leer zu werden, wenn man sie am dringendsten braucht. Deshalb ist es prinzipiell eine schlaue Sache, ein Ladegerät im Auto zu postieren, das im Notfall den Autostrom in Akkusaft für das Handy, den MP3-Player oder das Smartphone umwandeln kann.
Notvorräte für den kleinen Hunger zwischendurch
Wenn es im Stau mal wieder länger dauert, tragen ein knurrender Magen und ein tiefergelegter Blutzuckerspiegel nicht gerade zur notwendigen Gelassenheit bei. Aus diesem Grund haben clevere Autofahrer immer einen kompakten Snack mit hoher Nährstoffdichte und langem Haltbarkeitsdatum im Handschuhfach. Das kann eine Dose Erdnüsse sein, ein Beutel mit Studentenfutter oder eine Packung Müsliriegel. Natürlich kann auch ein Päckchen Traubenzucker nicht schaden. Und starke Raucher sollten ebenfalls unbedingt an ihre Bedürfnisse denken und eine entsprechende vorausschauende Bevorratung anstreben. Wer will schon mitten im Stau und ohne Aussicht auf dessen baldiges Ende mit Grausen in eine leere Zigarettenschachtel oder auf ein leer gebranntes Feuerzeug starren müssen? Eben. Und das muss ja auch nicht sein.
Trinken nicht vergessen
Getränke ohne Kohlensäure lassen sich gut im Stauraum der Fahrgastzelle unterbringen. Das kann stilles Wasser sein, aber auch Tee oder Fruchtsaft. Wenn man lange dumm rum steht, weil sich nichts mehr dreht, und davon durstig wird, ist man für einen guten Schluck dankbar. Und wenn dann noch die netten Helfer vom Roten Kreuz mit Heißgetränken rumkommen, dann kann man diese gegen die Kälte genießen, statt sie gegen den Durst runterkippen zu müssen.
Solange der Winter mit den Straßen und dem Verkehr seine eisigen Spielchen spielt, kann niemand mit Sicherheit ausschließen, in einen Stau zu geraten. Allerdings kann man im Vorfeld eine ganze Menge dazu tun, dass dieses unschöne Ereignis nicht auch noch zum Schreckenserlebnis wird.
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