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Verdauungsprobleme:

Verdauungsschnaps nach dem Essen? Nix da!

Ein Verdauungsschnaps nach dem Essen soll ja angeblich dem Magen gut tun. Wer unter Verdauungsproblemen leidet, sollte besser die Finger vom Alkohol lassen.

Verdauungsschnaps nach dem Essen.

Wer unter Verdauungsproblemen leidet, sollte auf den Verdauungsschnaps verzichten. Bild: © fotolia.de

Wer nach einer üppigen Mahlzeit den Underberg oder ähnliche alkoholische Aussichtsplattformen erklimmt, der tut sich nur kurzfristig etwas Gutes. Denn das Märchen vom lindernden Verdauungsschnaps kann einer wissenschaftlichen Verifikation nicht standhalten.

Nur entspannt, aber nicht erleichtert

Alkohol übt eine stark entspannende Wirkung auf menschliches Muskelgewebe aus. Und da der Magen ein Muskel „par excellence“ ist, bekommt er die relaxierende Wirkung des hochprozentigen Absackers mit ungebremster Beschleunigung zu spüren. Wer sich also nach einem lukullischen Gelage einen Verdauungsschnaps genehmigt, der betäubt seinen Verdauungstrakt und macht ihn gleichsam kampfunfähig. Die brisante Konsequenz: Man fühlt sich herrlich locker leicht, obwohl dem Magen-Darm-Trakt das Schlimmste noch schmerzhaft bevorsteht.

Kalorienfallen nach dem Alkoholgenuss

Wenn der trunkene Magen keine sinnvollen Sättigungssignale mehr an seine neuralen Vorgesetzten weiterleiten kann, dann steht der ungehemmten Fresslust Tür und Tor offen. In diesem Zustand fehlgeleiteter Anästhesie kann es sogar vorkommen, dass man trotz bis zum Platzen gefüllter Kaldaunen noch bohrend nagenden Hunger empfindet. Wer sich in diesem selbst herbeigeführten Zustand der bedenklichen Intoxikation noch standhaft zurückhalten kann, dem gebührt ehrlicher Respekt. Denn meist enden solche Enthemmungen in einer gefräßigen Attacke auf den Kühlschrank.

Etwas Wein? Auch das lass sein!

Nicht nur hochprozentige Quasi-Digestifs machen dem Verdauungstrakt das Leben schwer. Auch das Viertel Wein zum Essen sorgt für gastrointestinale Probleme. Denn beim Verdauen gilt: Alkohol ist Alkohol. Egal, von wo er kommt, und mit wie viel Umdrehungen er im Glas des Genießers landet.

Wer unter störenden und lästigen Verdauungsproblemen leidet, der sollte zum Essen am besten gar nichts trinken. Denn nur dann kann die natürliche Magensäure gänzlich unverdünnt ihr gewünscht zersetzendes Werk angemessen verrichten. Wer jedoch ohne Getränk seine Mahlzeit nicht herunterbringt, der sollte sich einen Tee bestellen. Denn der beeinträchtigt, in Maßen genossen, nichts und niemanden.

Schweizer Forscher haben kürzlich herausgefunden, das Löwenzahn und dessen Bitterstoffe die Verdauung besonders gut anregen. Am besten: Etwa eine halbe Stunde vor dem Essen einen Löwenzahn-Tee trinken.

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