Trinkkuren (Heilwasser) gehören zu den ältesten Gesundheitsbehandlungen der Menschheit. Die ersten Aufzeichnungen über Trinkkuren stammen aus dem 16. Jahrhundert – damals gehörten Bad Ems, Bad Kissingen und Wiesbaden zu den begehrtesten Kurorten der betuchten Gesellschaft.
Heute wie damals steht das Heilwasser im Zentrum einer Trinkkur, wenngleich die Methode sich zur Freude der Patienten verändert hat. Damals sollen manche Kurgäste unter Bauchschmerzen, Durchfällen und Übelkeit bis zu 70 Liter pro Tag getrunken haben. Heute wird das Heilwasser sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet – und zwar in Maßen.
Wer regelmäßig reichlich Wasser trinkt, tut seiner Gesundheit nur Gutes: Die Haut wirkt frischer und bildet weniger Falten, der Geist bleibt wach und der Körper leistungsfähig. Das gilt vor allem dann, wenn das Wasser besondere Kräfte besitzt, die auf einem speziellen Mineraliengehalt und anderen gelösten Stoffen basieren.
Derartige Wasser nennt man Heilwasser. Ihre heilende Wirkung verdanken sich den tiefen Gesteinen, aus denen sie sprudeln – sie reichern das Wasser beispielsweise mit Eisen oder Jod an.
Wer eine angeleitete Trinkkur in einem der zahlreichen deutschen Kurorte antreten möchte, sollte sich vorher mit seinem Hausarzt absprechen. Er wird eine geeignete Heilquelle empfehlen können, die sich nach dem persönlichen Beschwerdebild seines Patienten richtet.
So sind Heilgewässer mit Kalzium und Magnesium ideal bei Entzündungen der Magen-Darm-Schleimhäute, sollten aber bei einer Kalziumstoffwechselstörung auf keinen Fall in rauen Mengen konsumiert werden.
Eisenhaltiges Wasser tut Menschen gut, die einen hohen Blutverlust erlitten haben oder unter chronischem Eisenmangel leiden.
Schwefelhaltige Sulfatgewässer – deren Geschmack gewöhnungsbedürftig ist – haben einen abführenden Effekt und sind daher bei Verstopfung, Reizdarm oder Gallenfunktionsstörungen sinnvoll, nicht aber bei einer Neigung zu Blutungen in Darm und Magen oder Harnsäuresteinen.
Neben den Wasser-Trinkkuren gibt es seit einigen Jahren auch Kuren auf Basis von Molke und Stutenmilch, die aber eher in Wellness-Hotels angeboten werden oder bequem zu Hause durchgeführt werden können.
Moderne Trinkkuren bestehen aus einer Vielzahl von Elementen. In den Kurorten können sich die Gäste nicht nur das Quellwasser in Flaschen abfüllen, sondern auf diverse Kureinrichtungen wie Solebäder, heiße Quellen, Saunalandschaften, Aquafitness und Massagen zurückgreifen.
Zudem hat eine Trinkkur die beste Wirkung, wenn sie nicht auf einen zweiwöchigen Kuraufenthalt begrenzt, sondern anschließend in das tägliche Leben integriert wird. Wer festgestellt hat, dass ein Heilwasser dem Stoffwechsel gut tut, angenehm entschlackt und die Lebensenergien weckt, sollte am besten täglich nach dem Aufstehen ein Glas Heilwasser auf nüchternen Magen trinken.
Grundsätzlich sollte außerdem darauf geachtet werden, dass dem Körper pro Tag mindestens zwei Liter Wasser – bei großer Hitze und Anstrengung sogar mehr – zugeführt werden. Denn die beste Trinkkur findet das ganze Leben lang statt.
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