Wenn Stress als negativer und unausweichlicher Druck empfunden wird, stülpt er sich lähmend über Körper und Geist. Dann entstehen Spannungs- und Angstzustände, die über kurz oder lang auch die Gesundheit massiv gefährden. Wer hier nicht den Anfängen währt, riskiert schwere psychosomatische Erkrankungen oder das zu Recht gefürchtete Burnout-Syndrom. Doch was sind die typischen Anzeichen von Stress? Wo muss man nach ihnen Ausschau halten? Und wie kann man sich erfolgreich gegen Stress zur Wehr setzen?
Die vier Ebenen der Stress-Signale
1) Körperliche Ebene: Schlafstörungen, Verdauungsprobleme, Schmerzen im Kopf- und Rückenbereich, Kreislaufunregelmäßigkeiten, unmotivierte Schweißausbrüche und eine schnelle Ermüdbarkeit sind die körperlichen Kardinalsymptome für Stress, wenn man mehrmals pro Woche oder andauernd darunter zu leiden hat.
2) Emotionale Ebene: Gehäuft oder ständig auftretende Gefühle von Niedergeschlagenheit, Wertlosigkeit und Lustlosigkeit gehören hier ebenso zu den Warnsignalen wie Selbstzweifel, Nervosität, Gereiztheit, Überempfindlichkeit und Pessimismus. Auch wer nach getaner Arbeit schlecht oder gar nicht geistig ab- bzw. umschalten kann, ist gefährdet.
3) Geistige Ebene: Hier sammelt man Gefahrenpunkte mit dem massiven Auftreten von Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, Gedächtnisproblemen und Entscheidungsschwächen. Auch die unmotivierte Angst davor, mit einer neuen und prinzipiell durchaus positiven Herausforderung konfrontiert zu werden, ist in diesem Zusammenhang auffällig.
4) Verhaltensebene: Wer seine sozialen und familiären Kontakte in untypischer Weise seit der letzten drei Monate sträflich vernachlässigt hat, sollte jetzt wachsam werden. Das Gleiche gilt für Menschen, die bei ihrer Arbeit gar keine Pausen mehr einlegen wollen oder können, und die deshalb viele Flüchtigkeitsfehler machen. Auch unregelmäßige Essgewohnheiten sowie ein überzufällig häufiges verwickelt sein in brenzlige Situationen oder (Beinahe)Unfälle sind deutliche Stresssymptome. Selbstverständlich finden sich auf dieser Ebene auch alle typischen Verhaltensmuster des klassischen „Workaholics“.
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Persönliche Ursachenforschung
Wer einen nahen Angehörigen verloren hat, oder ein anderes gravierendes Trennungserlebnis verarbeiten muss, erleidet Stress pur. Auch eigene schwerwiegende Erkrankungen oder Krankheitsfälle im nahen sozialen Umfeld lösen potenziell pathogenen Stress aus. Natürlich legen sich auch ernste finanzielle Probleme oder Beziehungsprobleme verfinsternd auf das Gemüt. Besonders problematisch ist auch die Einsicht, dass eine gesunde und ausgewogene Balance zwischen Beruf und Privatleben schon seit Längerem nicht mehr gelingt, und das Privatleben darum viel zu kurz kommt. Auch wer sich alleine fühlt und sich deshalb mit seinen diversen Problemen keinem Menschen wirklich anvertrauen kann, erlebt echten Stress. Grundsätzlich muss auch eine fehlende Berufszufriedenheit sowie eine unbefriedigende Arbeitsplatzsituation als gefährliche Stressursache eingestuft werden.
Dem Stress entkommen
Je nachdem, wie stark man sich von negativem Stress bedroht oder betroffen fühlt, können die sinnvollen Gegenmaßnahmen sowohl qualitativ als auch quantitativ variieren. Dem einen mag mit einfach zu erlernenden Entspannungsübungen schon geholfen sein, während ein anderer durchaus den Gang zum Psychotherapeuten im Rahmen einer professionellen Anti-Stress-Therapie in Erwägung ziehen sollte. Auch ein Besuch beim Facharzt kann sinnvoll sein, damit man nicht von einem fortgeschrittenen Burnout in eine schwere und lebensbedrohliche Depression abrutscht.
Tipp: Wer genauer in Erfahrung bringen möchte, wie hoch die eigene Gefährdung ist, und was als sinnvolle Gegenmaßnahme in Betracht kommt, findet im Internet unter www.stressnostress.ch aussagefähige Checklisten und praxisorientierte Unterstützungsvorschläge. Die Nutzung dieses offenen Angebotes ist selbstverständlich völlig anonym und kostenfrei.
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