Ein Gläschen in Ehren soll niemand verwehren. So weit, so gut, so der Volksmund. Doch wenn es regelmäßig ein paar Gläschen zuviel sind, dann wird sich das wahrscheinlich sehr bald auf Hüften und Rippen bemerkbar machen. Nicht umsonst nennt man einen stattlich runden Bauch in gewissen Gegenden auch einen Mollenfriedhof. Doch auch Sekt, Wein und Schnaps können sich verheerend auf die persönliche Gewichtsbilanz auswirken. Wie kommt das?
Risikofaktor 1: Brennwert
Ein Gramm reiner Alkohol schlägt mit gut sieben Kilokalorien zu Buche. Das liegt nur knapp unterhalb des Brennwertes von reinem Fett. Deshalb darf man alkoholische Getränke guten Gewissens als flüssige Kalorienbomben bewerten. Und darum müssen die paar Bierchen zum Grillteller oder die allabendliche Flasche Wein unbedingt in die individuelle tägliche Kalorienbilanz mit eingerechnet werden. Tut man das nicht, muss man sich nicht darüber wundern, dass man trotz einer ansonsten bescheidenen Aufnahme fester Nahrung mit der Waage auf Kriegsfuß steht.
Risikofaktor 2: Insulinausschüttung
Alkohol hat einen nachhaltig stimulierenden Effekt auf die Bauchspeicheldrüse. Sobald das Genussgift im Blut kreist, prosten auch die Langerhans-Inseln kräftig mit. Die Folge davon ist ein viel zu hoher Insulinspiegel, der sämtlichen Zucker aus dem Verkehr zieht und in den Fettzellen festsetzt. Jetzt tritt natürlich, rein physiologisch durch die starke künstliche Unterzuckerung bedingt, ein sehr kräftiger Heißhunger auf, den der fröhliche Zecher gerne stillt. Dadurch kommt stetig noch mehr Zucker ins Blut, den das immer noch angeregt patrouillierende Insulin sofort wieder verhaftet. Einen effizienteren Weg, um die körpereigenen Fettzellen in Rekordzeit zu mästen, ist kaum denkbar. Wer aber hier dennoch das Optimum aus dem fetten Teufelskreis herausholen will, der sollte sich bevorzugt an zuckersüßen Sahnelikören oder lieblichen Weinen mit stattlichem Restzuckergehalt laben.
Risikofaktor 3: Enthemmung
Unter den Nervengiften nimmt Alkohol durchaus einen vorderen Rangplatz ein, was die Toxizität anbelangt. Das merkt man im fortgeschrittenen Stadium der Berauschung an den üblichen Ausfällen von Motorik, Koordinationsfähigkeit und Sprachbeherrschung. Doch auch schon kleine Mengen geistiger Getränke verfehlen ihre Wirkung auf das Zentralnervensystem nicht. Insbesondere jene Gehirnareale, die normaler Weise hemmende Signale abgeben, und uns damit eine kontrollierte Willenssteuerung erlauben, quittieren fast zeitgleich mit dem ersten Schluck ihren Dienst. Damit gehen natürlich auch sofort alle guten Vorsätze flöten, und der innere Schweinehund flitzt frei und ohne Leine quer durch sämtliche Hirnwindungen. Jetzt sind hemmungslosen Schlemmerorgien Tür und Tor geöffnet, denn das schlechte Gewissen hat nun dienstfrei. Kluge Gastwirte kennen diesen Effekt und bieten ihren Gästen einen gratis Aperitif an. Danach wird sich die Bestellung nämlich sicher üppiger gestalten, als ursprünglich vorgesehen.
Risikofaktor 4: Phytohormone
Wenn Hopfen und Malz nach dem Reinheitsgebot gewaltet haben, steht einem frisch gezapften Gerstensaft nichts mehr im Weg. Doch der Genuss des Gebräus ist fatal für die Figur. Denn der Hopfen steuert hier eine Substanz bei, die dem Hormon Östrogen täuschend ähnlich ist. Und Östrogen hat unter anderem die Aufgabe, für eine großzügige Fettbevorratung zu sorgen. Bei männlichen Freunden des schäumenden Brauereiproduktes kann dies zu einem vermehrten Speckrollenpotenzial führen, das unglücklicherweise dann auch noch dem typisch weiblichen Fettverteilungsschema folgt. Nicht umsonst heißt es: Bier gibt Brust.
Alkohol, in geringen Maßen genossen, hat einen nachweislich positiven Effekt auf die Gesundheit. Darum soll ein kleiner Schoppen dann und wann auch gar nicht verteufelt werden. Doch wer Figurprobleme hat, der sollte, zumindest für eine Weile, auf jeglichen Alkohol verzichten.
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