Er ist vor allem für die Liebhaber der legendären Maggi-Würzsauce ein Geheimtipp – denn genau an diesen Geschmack, verfeinert mit einem Hauch Liebstöckel, soll der Schabzigerklee erinnern. Andere schmecken auch einen Hauch Curry heraus.
Die einjährige Gebirgspflanze mit den hübschen, blauen Blüten ist vor allem im östlichen Mittelmeerraum, im Kaukasus und in den Alpen anzutreffen. In der georgischen Küche – in der man den abwechslungsreichen Kräutereinsatz sehr schätzt – ist der würzige Klee ein fester Bestandteil. Er kommt nicht nur separat zum Einsatz, sondern ist zudem in vielen der einheimischen Würzmischungen enthalten.
Auch die Südtiroler, die Österreicher und die Schweizer schätzen den Schabzigerklee als delikates i-Tüpfelchen, welches rustikalen Broten wie dem Vinschgauer Brot oder auch herzhaftem Käse den richtigen Pfiff verleiht. Sonst ist der kulinarische Allrounder allerdings merkwürdigerweise noch relativ unbekannt.
Schabzigerklee: altes Gewürz neu entdeckt
Der Schabzigerklee (auch Schabziegerklee) wurde im 11. Jahrhunderts erstmalig erwähnt. Damals hatten ihn die Kreuzfahrer im Gepäck und findige Ordensschwestern kamen sogleich darauf, das herbe Gewürz zur Herstellung des Zigerkäses heranzuziehen.
Heute wird der Schabzigerklee gerne auch als „Brotklee“ bezeichnet. Fallen die Bezeichnungen „Käseklee“, „Blauer Honigklee“, „Hexenkraut“ oder „Ziegerkraut“, dann ist ebenfalls von dem würzigen Gebirgsklee die Rede.
Wer den Schabzigerklee im heimischen Garten züchtet und an den frischen Blüten riecht, wird ein wenig enttäuscht sein: Der hübsch anzuschauenden Pflanze entströmt keinesfalls der intensive Duft, der auf das würzige Geschmackserlebnis hindeuten würde. Kein Wunder: Erst in getrocknetem Zustand entfalten die fein gemahlenen Samen ihr unvergleichliches Aroma.
Der Schabzigerklee – ein Gewürz für alle Lebenslagen
Der getrocknete Schabzigerklee ist ein würziger Genuss und ein vielseitiges Allroundgenie in der Küche. Ob Salat, Quark, Eierspeisen, Fondue, Bratkartoffeln, Eintopf, Auflauf oder Hackfleischgerichte – der Schabzigerklee würzt sie alle.
Auch mit Süßspeisen harmoniert der würzige Klee hervorragend und sorgt für ein aufregendes Geschmackserlebnis. Und wer sich die Zeit nimmt, seinen Brotteig selbst zuzubereiten, der sollte ruhig einmal eine Prise des duftenden Schabzigerklees hinzugeben. Der Schabzigerklee ist nicht nur lecker, sondern dank seiner verdauungs- und appetitanregenden Wirkung auch gesund.
Aber Achtung: Man sollte die Würzkraft des Schabzigerklees nicht unterschätzen – eine kleine Prise genügt, lieber etwas weniger nehmen als man denkt. Denn das Aroma braucht etwas Zeit, um sich richtig zu entfalten, und wenn man eine zu große Dosis nimmt, kann der Geschmack zu aufdringlich werden und sogar bittere Noten hervorbringen.
Der getrocknete Schabzigerklee ist auch hierzulande in gut sortierten Reformhäusern erhältlich – anderenfalls kann er online über einen Kräuterversand bezogen werden.
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