Die Hausse am Goldmarkt hat diesem eine immense Präsenz in der medialen Berichterstattung verschafft. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über neue Allzeithochs, die optimale Beimischung zum Depot oder die einzigartigen Eigenschaften des gelben Edelmetalls berichtet wird.
Auch andere Edelmetalle bieten jedoch Chancen. Der Silberpreis etwa markierte jüngst ein Allzeithoch bei etwas mehr als 25 US-Dollar. Dieser Preis bezieht sich wie auch beim Gold auf eine Feinunze und damit 31,103 Gramm.
Silber unterscheidet sich von Gold vor allem durch seine viel größere industrielle Bedeutung. Das Edelmetall ist ein ausgesprochen gutes Leitmaterial für Wärme und Elektrizität. Die Elektroindustrie gehört deshalb zu den größten realwirtschaftlichen Abnehmern.
Der Silberpreis hat im zurückliegenden Jahrzehnt eine Hausse hingelegt. Der durchschnittliche Preis einer Feinunze lag in den Jahren 2002 und 2003 noch bei weniger als 5 Dollar. 2007 waren es bereits 15 Dollar.
Die industrielle Nachfrage könnte in diesem Jahr wieder das Niveau von 2008 erreichen. Damals benötigte die weltweite Industrie 440 Millionen Feinunzen Silber. Auch die Automobilindustrie kommt ohne Silber nicht aus. In jedem neu produzierten Fahrzeug sind etwa 2 Unzen Silber verarbeitet.
Hat Silber mehr Potenzial als Gold?
Viele Experten trauen Silber in den kommenden Jahren höhere Kursgewinne zu als Gold. Das liegt auch daran, dass im Goldpreis schon viele Erwartungen eingepreist sind. Der stärkere Bezug des Silberpreises zur industriellen Entwicklung birgt allerdings auch entsprechende Risiken. Im Zuge der Finanzkrise halbierte sich der Preis zwischenzeitlich von gut 20 auf weniger als 10 Dollar.
Anleger können in Silber ähnlich einfach investieren wie in Gold. Insbesondere physisch besicherte Schuldverschreibungen liegen im Trend. Die ETCs (Exchange Traded Commodities) bilden den Silberpreis eins zu eins nach und können fortlaufend an der Börse gehandelt werden. Durch die Besicherung mit physischem Metall werden die Ausfallrisiken minimiert.
Beim direkten Kauf physischer Metalle sollten Anleger allerdings beachten, dass Silber in Deutschland anders als etwa Gold nicht als Zahlungsmittel gilt und deshalb keine Umsatzsteuerbefreiung gilt. Für Münzen und Barren fallen in der Regel 19 Prozent an. Für einige Anlagemünzen gilt der ermäßigte Steuersatz in Höhe von 7 Prozent.
Platin und Palladium notieren unter ihren Höchstständen
Deutlich teurer als Silber und auch teurer als Gold ist Platin. Es ist das derzeit teuerste (für Privatanleger relevante) Edelmetall. Eine Feinunze wird am Weltmarkt derzeit mit gut 1.700 US-Dollar gehandelt. Platin ist ausgesprochen hitzebeständig und kommt in der Automobilindustrie beim Bau von Katalysatoren zum Einsatz.
Rund 40 Prozent der Nachfrage aus der Industrie entfallen auf den Automobilsektor. Der aktuelle Kurs liegt rund ein Viertel unter dem Höchststand unmittelbar vor dem Ausbruch der Absatzkrise auf dem Automarkt. Sollte dieser sich weiter erholen, könnte der Platinkurs davon profitieren. Auch für Platin existieren physisch besicherte Produkte.
Ein unter Privatanlegern kaum gefragtes Edelmetall ist Palladium. Der Kurs hat sich grundlegend anders entwickelt als der der anderen Edelmetalle. Palladium ist heute mit 645 Dollar je Feinunze deutlich billiger als Anfang 2001, als es fast 1100 Dollar kostete. Auch Palladium wird von der Automobilindustrie benötigt. Anders als Platin wird es weniger in Diesel- sondern in Benzinfahrzeugen verwendet.
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