Die Finanz- und Wirtschaftskrise treibt immer neue wunderliche Blüten. Nach dem Kollaps einst renommierter Großbanken, einem beispiellosen Einbruch der weltweiten Wirtschaftsleistung und rekordverdächtigen Neuverschuldungsexzessen rund um die Welt droht ihr nun ein Währungskrieg.
Ein Währungskrieg wird zwischen den Zentralbanken dieser Welt ausgetragen. Diese – und häufig die dazugehörigen Regierungen – wollen durch eine Abwertung ihrer Währung Handelsvorteile für die heimische Wirtschaft erreichen. Eine schwache Währung soll dabei helfen, dem Export und damit auch Konjunktur und Arbeitsmarkt auf die Sprünge zu helfen.
Im grenzüberschreitenden Handel ist der Außenwert einer Währung ungemein wichtig. Verringert er sich, führt dies zwar auf der einen Seite dazu, dass Importe teurer bezahlt werden müssen. Auf der anderen Seite werden die von heimischen Unternehmen produzierten Güter auf dem Weltmarkt billiger. Das – so die Überlegung – verbessert die Chancen der Exporteure und kommt damit der gesamten Volkswirtschaft zugute.
Geld drucken für den Export
Notenbanken nutzen so genannte quantitative Lockerungsmaßnahmen zur Abwertung ihrer Währung. Im Klartext bedeutet dies, das Geld gedruckt wird. So verfährt z. B. die amerikanische Notenbank. Sie kauft immer wieder Staatsanleihen und andere verzinsliche Wertpapiere auf und pumpt damit Geld in das weltweite Finanzsystem. Die Dimensionen sind – wie immer in dieser Krise – gewaltig. Allein die Maßnahmen der US-Notenbank umfassen mehrere Billionen US-Dollar.
Durch eine kompetitive Abwertung kann der heimische Export jedoch nur zu Lasten der Handelspartner gestärkt werden. Der Außenwert einer Währung wird stets in einer anderen Währung gemessen. Wenn der Wert des US-Dollars sinkt, bedeutet dies gleichzeitig eine Aufwertung einer oder mehrerer anderer Währungen.
Da keine Notenbank eine Schwächung der heimischen Wirtschaft durch die Lockerungspolitik eines anderen Landes hinnehmen möchte, werden Gegenmaßnahmen ergriffen. Auch andere Notenbanken schöpfen neues Geld und leiten es durch Offenmarktoperationen (also z. B. Ankaufprogramme für Anleihen) in das Finanzsystem.
Konjunkturpolitik mit Nebenwirkungen
Die gezielte Schwächung einer Währung durch Regierungen und Notenbanken als Mittel der Konjunkturpolitik ist nicht neu. In mehreren südeuropäischen Ländern wie Griechenland oder Italien, die heute Mitglieder der Eurozone sind, wurde lange Zeit eine solche Politik der Abwertung praktiziert.
Ein handfester Währungskrieg zwischen den großen Währungsräumen aber birgt erhebliche Gefahren für die weltweite wirtschaftliche Entwicklung und die Stabilität des Finanzsystems. Zu den Lockerungsmaßnahmen der Notenbanken zählt auch ein dauerhaft und extrem niedriger Leitzins. Das führt dazu, dass Anleger durch so genannte Carry Trades versuchen, höhere Erträge bzw. Spekulationsgewinne zu erzielen.
Ein aktuelles Fallbeispiel: Im aufstrebenden Schwellenland Brasilien ist das Zinsniveau vergleichsweise hoch, weil dort mit einer restriktiven Geldpolitik gegen die Inflation gekämpft wird. Viele US-Anleger tauschen nun (oftmals geliehene) US-Dollar in den brasilianischen Real. Durch die künstlich erhöhte Nachfrage steigt der Außenwert des Reals an, was die brasilianischen Exporte bedroht. Brasilien hat deshalb bereits eine Kapitaleinfuhrsteuer eingeführt.
Die Einführung von Zöllen und Kapitaleinfuhrsteuern kann die Weltkonjunktur drosseln. Viel schlimmer ist jedoch eine andere Nebenwirkung der Politik des billigen Geldes. Sie führt zu wachsenden Finanzinvestitionen in wichtige Rohstoffsegmente, darunter auch Agrarrohstoffe. Für die Bevölkerung ärmerer Länder, die auf zur Versorgung auf Nahrungsmittelimporte angewiesen sind, könnten steigende Preise für Agrarprodukte schon bald eine existenzielle Bedrohung darstellen.
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Nun hat Frau Merkel Obama ins Leere laufen lassen und gewonnen. Deutschland wird sich also eine Zeit lang oben halten können während der Rest der Welt sein Währungen so lange senkt bis auch wir dran sind. Genial. Am Ende sind alle ruiniert.